Zuwider
Am 10. Dez 2012 im Topic 'Tiefseetauchen'
Mir ist so einiges zuwider. Konsumrausch und Weihnachtsgesülze und Niedlichkeiten und Bussi-Bussi-Getue, auch außerhalb der Saison, und auch nicht erst seit gestern. Ich mag den Zuckerguss nicht, und falsche Fassaden und den Schein heiler Welt. Zwang zum bloßen Funktionieren. Zwang zum Erfolg. Die ewig gleiche Tretmühle für alle. Ignoranz, Gleichgültigkeit. Es gibt eine ganze Menge Dinge, die ich nicht mag.
Bisweilen beschleicht mich aber auch der Verdacht, dass es gerade fürchterlich verbreitet ist, misanthropisch zu sein und alles und alle zu verabscheuen. Ich kenne das an mir selbst, dieses Widerlichfinden all dessen, was man als zu angepasst, süßlich, nett, harmonisch wahrnimmt (also so ziemlich alles). Man krankt an dieser Ablehnung, sie schmerzt ungeheuer, wird zur zweiten Haut, in der man sich trotz allem nie richtig zuhause fühlt. Zugleich verleiht einem das so eine Aura des Erhabenseins. Man ist der einzige, der erkennt, der sehen kann, wie widerlich alles eigentlich wirklich ist. Der Rest der Welt trägt Scheuklappen. Diese Dummköpfe! Verächtlichkeit macht sich in der eigenen Blutbahn breit wie warmes Gift, und man merkt nicht, wie es innerlich ätzt. Findet sich im Gegenteil gut dabei.
Diese Attitüde ist mir mittlerweile ebenfalls zuwider, beinahe mehr als alles andere. Sie verbeißt sich mit eisernen Kiefern in Abgrenzung und Abwehr - so sehr, dass sie jegliches Fühlen verbietet. Inzwischen habe ich heulen gelernt, habe ich mich herausgeschält, oft gehäutet. Etwas zu brauchen und zu mögen macht einen so viel angreifbarer als dauernde Ablehnung. Es stimmt, ich bin bedürftig - nach einem Zuhause, nach Sicherheit und Ruhe, nach Orientierung und Geborgenheit, nach den Anderen. Ich habe Licht, Luft, Wärme nötig. In dunklen Zeiten besonders, egal ob innen dunkel oder außen. Es fällt so höllisch schwer, das zuzugeben und nackt zu sein, verwundbar.
Der Unberührbare ist tot und ahnt es waffenstarr.
Meine Musik des Tages:
Bon Iver - Blindsided
Bisweilen beschleicht mich aber auch der Verdacht, dass es gerade fürchterlich verbreitet ist, misanthropisch zu sein und alles und alle zu verabscheuen. Ich kenne das an mir selbst, dieses Widerlichfinden all dessen, was man als zu angepasst, süßlich, nett, harmonisch wahrnimmt (also so ziemlich alles). Man krankt an dieser Ablehnung, sie schmerzt ungeheuer, wird zur zweiten Haut, in der man sich trotz allem nie richtig zuhause fühlt. Zugleich verleiht einem das so eine Aura des Erhabenseins. Man ist der einzige, der erkennt, der sehen kann, wie widerlich alles eigentlich wirklich ist. Der Rest der Welt trägt Scheuklappen. Diese Dummköpfe! Verächtlichkeit macht sich in der eigenen Blutbahn breit wie warmes Gift, und man merkt nicht, wie es innerlich ätzt. Findet sich im Gegenteil gut dabei.
Diese Attitüde ist mir mittlerweile ebenfalls zuwider, beinahe mehr als alles andere. Sie verbeißt sich mit eisernen Kiefern in Abgrenzung und Abwehr - so sehr, dass sie jegliches Fühlen verbietet. Inzwischen habe ich heulen gelernt, habe ich mich herausgeschält, oft gehäutet. Etwas zu brauchen und zu mögen macht einen so viel angreifbarer als dauernde Ablehnung. Es stimmt, ich bin bedürftig - nach einem Zuhause, nach Sicherheit und Ruhe, nach Orientierung und Geborgenheit, nach den Anderen. Ich habe Licht, Luft, Wärme nötig. In dunklen Zeiten besonders, egal ob innen dunkel oder außen. Es fällt so höllisch schwer, das zuzugeben und nackt zu sein, verwundbar.
Der Unberührbare ist tot und ahnt es waffenstarr.
Meine Musik des Tages:
Bon Iver - Blindsided