Hände
Am 29. Okt 2009 im Topic 'Tiefseetauchen'
Ich war sechzehn, hatte keine Ahnung von meiner Welt und habe geglaubt, Dich zu lieben. Offenbar war es umgekehrt auch so. Du warst mir nah damals. Näher, als das eigentlich gut für mich gewesen wäre. Du warst 14 Jahre älter – von außen betrachtet ein eigenartiger Umstand, bei dem sich der gesunde Menschenverstand erst einmal fragt, was Dich wohl getrieben haben mag. Was wäre, wenn ich Dir Fotos schickte – kommentarlos? Fotos meiner Hände, so wie wir sie damals auch zusammen machten. Fotos der Hände, die Du so bewundert hast, die Du so erwachsen, schlank und schön fandest.
Würdest Du diese Hände heute wiedererkennen? Vielleicht an der Form meiner Nägel? Mir gefallen sie. Jetzt erst recht, da sie älter sind als damals und hier und da ein paar Pigmentflecken aufweisen, die Finger schmaler sind und die Haut nicht mehr so glatt. Ich frage mich: Würdest Du erschrecken, wenn Dir diese Hände wiederbegegneten, wenn sie Dir aus einem Umschlag entgegenfielen und vor Dir auf dem Teppich landeten, ganz ohne jegliche Erklärung? Ich spiele voller Genuss mit dem Gedanken daran.
Ein Gedanke wird es bleiben. Du bist Vergangenheit, und auch wenn Du vorbei bist, wenn Du ebenso inzwischen in einer anderen Welt existierst wie ich, bist Du doch ein Teil von mir. Du warst die logische Folge meiner Lebensumstände und Erlebnisse, ich brauchte Dich für etwas, aber ich wusste es nicht. Nicht damals. Hast Du noch das Bild von mir als Zweijähriger, das ich Dir schenkte, von dem kleinen, blondgelockten Kindchen, das ich war? Die blonden Locken sind Geschichte. Die Sechzehnjährige ist Geschichte. Du bist Geschichte. Meine Geschichte. Wie eine Tätowierung auf meiner Haut. Längst kein Schmuck mehr, mehr ein Mal, das ich akzeptiere, weil es da ist und zu mir gehört. Nicht mehr bist Du und nicht weniger.
Würdest Du diese Hände heute wiedererkennen? Vielleicht an der Form meiner Nägel? Mir gefallen sie. Jetzt erst recht, da sie älter sind als damals und hier und da ein paar Pigmentflecken aufweisen, die Finger schmaler sind und die Haut nicht mehr so glatt. Ich frage mich: Würdest Du erschrecken, wenn Dir diese Hände wiederbegegneten, wenn sie Dir aus einem Umschlag entgegenfielen und vor Dir auf dem Teppich landeten, ganz ohne jegliche Erklärung? Ich spiele voller Genuss mit dem Gedanken daran.
Ein Gedanke wird es bleiben. Du bist Vergangenheit, und auch wenn Du vorbei bist, wenn Du ebenso inzwischen in einer anderen Welt existierst wie ich, bist Du doch ein Teil von mir. Du warst die logische Folge meiner Lebensumstände und Erlebnisse, ich brauchte Dich für etwas, aber ich wusste es nicht. Nicht damals. Hast Du noch das Bild von mir als Zweijähriger, das ich Dir schenkte, von dem kleinen, blondgelockten Kindchen, das ich war? Die blonden Locken sind Geschichte. Die Sechzehnjährige ist Geschichte. Du bist Geschichte. Meine Geschichte. Wie eine Tätowierung auf meiner Haut. Längst kein Schmuck mehr, mehr ein Mal, das ich akzeptiere, weil es da ist und zu mir gehört. Nicht mehr bist Du und nicht weniger.