Sturmflut
Ich weiß nicht, was ich schreiben soll...
Die ganzen zurückliegenden Tage ist so viel passiert, dass ich einfach gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Oder ob ich überhaupt haarklein sezieren soll, wie es mir geht und warum das so ist. Scheint mir momentan ziemlich unpassend. Andererseits wäre das Blog genau der richtige Ort, um Befindlichkeiten auszudrücken.

Viel Schmerz dieser Tage, und heute tiefes Durchatmen. Blöde Sprüche, man sei für die Werbebranche nicht geschaffen, wenn man Wert auf Umgangsformen legte. Klare Worte seitens meiner Chefin (von der letzterer Ausspruch allerdings nicht stammt, was betont werden muss). Festgestellt, dass ich mich viel zu oft noch viel zu klein fühle und leider auch mache. Dass mir das Einstehen für eigene Belange ebenso schwer fällt wie das Wütendwerden, all das aber nötig und wichtig ist, und nicht nur für's Berufsleben. Andererseits auch, über eigene Vorurteile hinwegzusehen und sich selbst nicht für den Nabel der Welt zu halten.

Zwischenzeitlich überschwemmte mich das Bedürfnis, mich ganz klein zusammen zu rollen und mich trösten zu lassen. Ein Gefühl wie Ich will zu meiner Mama! Blöd, denn wäre ich kein mutterloses Kind gewesen, dann würde mir dieses Empfinden jetzt nicht passieren und mich fühlen lassen wie ein kleines Kind, das im Regen steht und böse friert. Was mir fehlt, kann mir heute keiner mehr geben. Ich bin erwachsen, ich muss es selbst tun. Eine Erkenntnis wie Backstein gegen Stirn.

Da mir aber heute die Sonne auf den Pelz scheint und ich mehr bei mir bin als all die Tage zuvor, entscheide ich mich für Verdrängung zugunsten der angenehmen Aspekte des Alltags. Die zurückliegenden Wochen war es genau andersherum, ergo wird es Zeit, dass der Wind sich dreht.

Und nun wusste ich doch, was ich schreiben sollte.