Sturmflut
In between
Es ist ein eigenartiger Zustand, so in der Schwebe zu leben. Befasst mit Befürchtungen und Sorgen, Möglichkeiten und Chancen, Vorfreude und Angst. Das ist so verdammt ausgewogen, dass ich mich irgendwie genau in der Mitte wiederfinde, in einer Art schwereloser Unbeweglichkeit, die tödlich ist.

Aber gerade jetzt erfasst eine Welle von Optimismus mein Herz, die verspricht, diese Unbeweglichkeit aufzulösen. Zu hoffen, dieser Optimismus hielte an, ist irgendwie blödsinnig. Besser wär's wohl, einfach rauszuholen, was drin ist. Da meine Was-wäre-wenn-Szenarien üblicherweise ein dunkles Gesicht haben, gilt es, diesen Glücksfall zu nutzen. Es könnte ja was Gutes dabei herauskommen.

Zugleich draußen diese leicht trübe Kühle, das dichter werdende Grün, die völlig durchgeknallten Vögel, die singen, als gäbe es kein Morgen. Bei so viel Lebendigkeit fällt es einem schwer, tot bleiben zu wollen. Na also.