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Dienstag, 23. November 2010
Richtig Heimweh
Am 23. Nov 2010 im Topic 'Hoch- und Niedrigwasser'
Vielleicht ist das ein Winterphänomen, aber ich habe mal wieder so fürchterliches Heimweh. Es regnet den ganzen Tag, es ist trüb und kalt und dämmert schon viel zu früh. Es gibt Orte, an denen das einfach viel besser zu ertragen ist als hier.
Da kommt der Wind dazu und das Rauschen des Meeres und die tröstlichen Lichter im Hafen. Schon der Gedanke daran erzeugt Wärme in meinem Inneren. Ich stelle mir vor, wie wir zurückkommen von einem langen Strandspaziergang, bei dem uns auch das Halbdunkel und der Nieselregen nichts ausmachen und das Licht des Leuchtturms die Wassertropfen auf den Brillengläsern in kleine Sternchen verwandelt. Der Wind macht Knoten in mein Haar und seine Wangen rosig. Drinnen dann eine Kanne Tee und Stroopwaffeln und mindestens eine Runde Kartenspiel...
Ich kann das auch zuhause. Also - mich hinsetzen und mit dem Herrn Gemahl ein Spielchen spielen und Tee dazu trinken, und es ist schön. Trotzdem ist es was anderes auf Terschelling. Ich liebe diesen Sandhaufen einfach abgöttisch. Ich erinnere mich mit süßer Wehmut daran, wie wir uns lachend schräg in den Sturm stellten und in den dicken Jacken dabei aussahen wie Flughörnchen. An Sand, der sich in den Falten der Jeans festsetzte. An den Snert und nachher heißen Kakao im "Zeezicht", dabei auf die Mole schauend und wissend: Wir haben noch ein paar Tage, bevor wir wieder wegmüssen! Wie schön es war, wenn nach dem Ende der Weihnachtsferien die meisten Leute mit dem Schiff abgereist waren und wir zusammen durch die leeren Straßen von West geschlendert sind. Ich kriege Gänsehaut bei dem Gedanken daran.
Die Insel ist ein Platz, der einfach keine Anforderungen an mich stellt. Ich muss nirgendwo pünktlich sein. Ich muss nicht an morgen denken. Ich muss überhaupt gar nichts. Sie liegt einfach da, und wenn ich möchte, kann ich hingehen, wo ich will. Der Blick ist so unbeschränkt und offen, nirgendwo Häuserfronten, kein Gelärme, kein Straßenrauschen. Ich bin offener für Eindrücke, für Formen und Gerüche, Geräusche und Bewegung. Während ich anderswo permanent um mein Zentrum kreise und mal mehr, mal weniger bei mir bin, bin ich auf meiner Insel einfach da. Ich komme zur Ruhe, fange mich selbst ein, bin gegenwärtig und bei mir. Der Ort kommt mir entgegen, er fordert nichts, drängelt nicht, zwingt mich zu keiner Reaktion. Ich kann mich an eine Düne lehnen und auf den Horizont schauen und klein sein dabei, ohne dass mir etwas geschieht.
Manchmal hilft gegen innere und äußere Tristesse, wehmütige Blogeinträge über den Lieblingsplatz zu schreiben. Hiermit geschehen.
Da kommt der Wind dazu und das Rauschen des Meeres und die tröstlichen Lichter im Hafen. Schon der Gedanke daran erzeugt Wärme in meinem Inneren. Ich stelle mir vor, wie wir zurückkommen von einem langen Strandspaziergang, bei dem uns auch das Halbdunkel und der Nieselregen nichts ausmachen und das Licht des Leuchtturms die Wassertropfen auf den Brillengläsern in kleine Sternchen verwandelt. Der Wind macht Knoten in mein Haar und seine Wangen rosig. Drinnen dann eine Kanne Tee und Stroopwaffeln und mindestens eine Runde Kartenspiel...
Ich kann das auch zuhause. Also - mich hinsetzen und mit dem Herrn Gemahl ein Spielchen spielen und Tee dazu trinken, und es ist schön. Trotzdem ist es was anderes auf Terschelling. Ich liebe diesen Sandhaufen einfach abgöttisch. Ich erinnere mich mit süßer Wehmut daran, wie wir uns lachend schräg in den Sturm stellten und in den dicken Jacken dabei aussahen wie Flughörnchen. An Sand, der sich in den Falten der Jeans festsetzte. An den Snert und nachher heißen Kakao im "Zeezicht", dabei auf die Mole schauend und wissend: Wir haben noch ein paar Tage, bevor wir wieder wegmüssen! Wie schön es war, wenn nach dem Ende der Weihnachtsferien die meisten Leute mit dem Schiff abgereist waren und wir zusammen durch die leeren Straßen von West geschlendert sind. Ich kriege Gänsehaut bei dem Gedanken daran.
Die Insel ist ein Platz, der einfach keine Anforderungen an mich stellt. Ich muss nirgendwo pünktlich sein. Ich muss nicht an morgen denken. Ich muss überhaupt gar nichts. Sie liegt einfach da, und wenn ich möchte, kann ich hingehen, wo ich will. Der Blick ist so unbeschränkt und offen, nirgendwo Häuserfronten, kein Gelärme, kein Straßenrauschen. Ich bin offener für Eindrücke, für Formen und Gerüche, Geräusche und Bewegung. Während ich anderswo permanent um mein Zentrum kreise und mal mehr, mal weniger bei mir bin, bin ich auf meiner Insel einfach da. Ich komme zur Ruhe, fange mich selbst ein, bin gegenwärtig und bei mir. Der Ort kommt mir entgegen, er fordert nichts, drängelt nicht, zwingt mich zu keiner Reaktion. Ich kann mich an eine Düne lehnen und auf den Horizont schauen und klein sein dabei, ohne dass mir etwas geschieht.
Manchmal hilft gegen innere und äußere Tristesse, wehmütige Blogeinträge über den Lieblingsplatz zu schreiben. Hiermit geschehen.
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