Back in time
Am 13. Feb 2014 im Topic 'Hoch- und Niedrigwasser'
Berufsschule ist komisch.
Schön war heute die Nachricht aus erster Hand, dass es weder Religions- noch Sportunterricht geben wird. Das ist prima.
Schräg hingegen war der schlagartige Zeitsprung zurück in die Vergangenheit. Mit Mitschülern vor verschlossenen Klassenräumen zu warten, war mir schon früher massivst unangenehm, und das hat sich nicht geändert. Wenn ich heute mit den Klassenkameraden nichts zu reden habe, dann, weil sie mehrheitlich giggelnd über ihre Smartphones gebeugt sind, sich über Justin Bieber unterhalten oder darüber, wie ungerecht es doch ist, wenn man wegen Geschwindigkeitsübertretung vor Gericht zu erscheinen hat. Da merke ich, es liegt eine Generation zwischen uns.
Vor allem die Suche nach einem Sitzplatz erinnerte mich sehr an meine Schulzeit. Wenn man so wie ich jetzt in einen bestehenden Klassenverbund kommt, dann sind die Plätze natürlich schon verteilt, und man muss nehmen, was übrig bleibt. Vorne. Früher landete ich da eher, weil keiner neben mir sitzen wollte. Es fiel mir heute sehr schwer, zwischen dem blöden Gefühl des Ausgeschlossenseins von früher und der gegenwärtigen Situation zu unterscheiden.
Ich mache mir keine Illusionen. Ich gehe nicht davon aus, das eines dieser Küken sonderlich großes Interesse hat, sich mit mir auszutauschen, denn wie Mitschülerin L. es prägnant auf den Punkt brachte: "Boah, meine Mutter is' ja bloß ein bisschen älter als du!" Und dieser Mangel an Interesse beruht auf Gegenseitigkeit. Ich lebe einfach in einer ganz anderen Welt. Ich verstehe ihre Witze nicht, ich begreife nicht mal, warum sie lachen. Ich spreche eine andere Sprache. Ich könnte genau so gut andere Luft atmen.
Für mich sehen sie auch alle gleich aus. Es ist schwer, sich zu merken, wer wer ist, weil sie alle ähnliche (meist auf a endende) Vornamen haben, alle denselben blonden Seitenscheitel, Kunstfaserblüschen, gemusterte Leggins, Polyurethanschuhe mit Nieten oder Chucks, Kapuzenjacke mit Kunstpelz. Die fünf Jungs der Klasse sind natürlich eine übersichtlichere Gruppe.
Der Stoff hingegen wird interessant, wenn auch nicht besonders herausfordernd. Englisch ist lustig. Das wird mir keinerlei Schwierigkeiten machen. In Sachen Webdesign habe ich sicher vieles zu lernen. Auf Typografie freue ich mich. Der Rest ist locker zu schaffen. Begeistert bin ich natürlich nicht über solche pädagogischen Konzepte wie Gruppenarbeit, aber da muss ich durch.
Ich freue mich aber auch schon aufs Wochenende. Um viertel nach fünf morgens aufzustehen ist nichts für mich. Die Tage waren anstrengend. Und besonders anstrengend finde ich, mit alten Dämonen umzugehen.
Schön war heute die Nachricht aus erster Hand, dass es weder Religions- noch Sportunterricht geben wird. Das ist prima.
Schräg hingegen war der schlagartige Zeitsprung zurück in die Vergangenheit. Mit Mitschülern vor verschlossenen Klassenräumen zu warten, war mir schon früher massivst unangenehm, und das hat sich nicht geändert. Wenn ich heute mit den Klassenkameraden nichts zu reden habe, dann, weil sie mehrheitlich giggelnd über ihre Smartphones gebeugt sind, sich über Justin Bieber unterhalten oder darüber, wie ungerecht es doch ist, wenn man wegen Geschwindigkeitsübertretung vor Gericht zu erscheinen hat. Da merke ich, es liegt eine Generation zwischen uns.
Vor allem die Suche nach einem Sitzplatz erinnerte mich sehr an meine Schulzeit. Wenn man so wie ich jetzt in einen bestehenden Klassenverbund kommt, dann sind die Plätze natürlich schon verteilt, und man muss nehmen, was übrig bleibt. Vorne. Früher landete ich da eher, weil keiner neben mir sitzen wollte. Es fiel mir heute sehr schwer, zwischen dem blöden Gefühl des Ausgeschlossenseins von früher und der gegenwärtigen Situation zu unterscheiden.
Ich mache mir keine Illusionen. Ich gehe nicht davon aus, das eines dieser Küken sonderlich großes Interesse hat, sich mit mir auszutauschen, denn wie Mitschülerin L. es prägnant auf den Punkt brachte: "Boah, meine Mutter is' ja bloß ein bisschen älter als du!" Und dieser Mangel an Interesse beruht auf Gegenseitigkeit. Ich lebe einfach in einer ganz anderen Welt. Ich verstehe ihre Witze nicht, ich begreife nicht mal, warum sie lachen. Ich spreche eine andere Sprache. Ich könnte genau so gut andere Luft atmen.
Für mich sehen sie auch alle gleich aus. Es ist schwer, sich zu merken, wer wer ist, weil sie alle ähnliche (meist auf a endende) Vornamen haben, alle denselben blonden Seitenscheitel, Kunstfaserblüschen, gemusterte Leggins, Polyurethanschuhe mit Nieten oder Chucks, Kapuzenjacke mit Kunstpelz. Die fünf Jungs der Klasse sind natürlich eine übersichtlichere Gruppe.
Der Stoff hingegen wird interessant, wenn auch nicht besonders herausfordernd. Englisch ist lustig. Das wird mir keinerlei Schwierigkeiten machen. In Sachen Webdesign habe ich sicher vieles zu lernen. Auf Typografie freue ich mich. Der Rest ist locker zu schaffen. Begeistert bin ich natürlich nicht über solche pädagogischen Konzepte wie Gruppenarbeit, aber da muss ich durch.
Ich freue mich aber auch schon aufs Wochenende. Um viertel nach fünf morgens aufzustehen ist nichts für mich. Die Tage waren anstrengend. Und besonders anstrengend finde ich, mit alten Dämonen umzugehen.