Gefühlsknoten
Am 17. Mai 2012 im Topic 'Tiefseetauchen'
Jetzt wieder innere Dialoge.
Die wütende Stimme, die sich darüber Luft macht, dass ich für all das nichts kann. Dass diese beiden Menschen an sich selbst leiden und ich nicht dazu da bin, ihnen den Hintern abzuwischen.
Die vermittelnde Stimme, die in Gedanken Briefe formuliert an meine Mutter. Erklärt, sich erklärt, sich Mühe gibt, um Verständnis wirbt und schließlich doch wieder in Rechtfertigungen ausbricht. Ja, aber meine Geschichte war mies. Ich habe drunter gelitten. Ich habe meine Gründe. Versteh mich doch!
Die Stimme, die voller Abscheu, beinahe schon Hass ist angesichts ihrer ewigen Passivität, ihres zurückgelehnten Leidens. Leiden. Leiden, Leiden, Leiden. Sie fühlt sich so zuhause in diesem Gefühl, dass ich beinahe schon meine, sie leidet gern. Mich widert es an. Dass immer andere für ihr Glück oder Unglück verantwortlich sind. Dass sie sich nie regt. Und damit alle in der Hand hat. Ekel habe ich, vor dem langen Arm, vor ihren unsichtbar gesponnenen Fäden, vor der säuberlich eingeübten Manipulation. Lass mich doch damit in Ruhe.
Meine Mutter, heulend am Küchentisch! Dieses Bild aus den Erzählungen meiner Schwester verfolgt mich. Es brandmarkt mich als das rücksichtslose, undankbare Kind, verantwortlich für die Tränen der Mutter. Der eigenen Mutter! Mater dolorosa. Aufgelöst, verschwommen in der Ausschließlichkeit ihres Daseins für andere.
Wir mir das alles zum Hals raushängt. Wie jetzt all die Gefühle wieder hochkommen wie Wasserleichen. Hässlich, muffig, aufgequollen, viel zu lange eingelegt in die widerliche, trübe Brühe der Vergangenheit.
In mir schreit es. Ich bin der Auslöser für ihr Leid, nicht die Ursache. Ich möchte ihm entgegenbrüllen. Leck mich am Arsch, verdammt! Lass mich in Frieden mit Deinem, mit Eurem Leid!
Ich hasse mich für mein schlechtes Gewissen, für meine Beeinflussbarkeit, dafür, dass ich ihnen auf den Leim gehe, ohne dass sie dafür auch nur ein Wort mit mir wechseln müssen.
Mein Mann meint: "Warte ab, schlafe eine Nacht darüber. Morgen wirst Du mit Deinen Gefühlen dazu klarer sein."
Was, wenn ich ihn nicht hätte? Ich glaube, ich würde durchdrehen.
Die wütende Stimme, die sich darüber Luft macht, dass ich für all das nichts kann. Dass diese beiden Menschen an sich selbst leiden und ich nicht dazu da bin, ihnen den Hintern abzuwischen.
Die vermittelnde Stimme, die in Gedanken Briefe formuliert an meine Mutter. Erklärt, sich erklärt, sich Mühe gibt, um Verständnis wirbt und schließlich doch wieder in Rechtfertigungen ausbricht. Ja, aber meine Geschichte war mies. Ich habe drunter gelitten. Ich habe meine Gründe. Versteh mich doch!
Die Stimme, die voller Abscheu, beinahe schon Hass ist angesichts ihrer ewigen Passivität, ihres zurückgelehnten Leidens. Leiden. Leiden, Leiden, Leiden. Sie fühlt sich so zuhause in diesem Gefühl, dass ich beinahe schon meine, sie leidet gern. Mich widert es an. Dass immer andere für ihr Glück oder Unglück verantwortlich sind. Dass sie sich nie regt. Und damit alle in der Hand hat. Ekel habe ich, vor dem langen Arm, vor ihren unsichtbar gesponnenen Fäden, vor der säuberlich eingeübten Manipulation. Lass mich doch damit in Ruhe.
Meine Mutter, heulend am Küchentisch! Dieses Bild aus den Erzählungen meiner Schwester verfolgt mich. Es brandmarkt mich als das rücksichtslose, undankbare Kind, verantwortlich für die Tränen der Mutter. Der eigenen Mutter! Mater dolorosa. Aufgelöst, verschwommen in der Ausschließlichkeit ihres Daseins für andere.
Wir mir das alles zum Hals raushängt. Wie jetzt all die Gefühle wieder hochkommen wie Wasserleichen. Hässlich, muffig, aufgequollen, viel zu lange eingelegt in die widerliche, trübe Brühe der Vergangenheit.
In mir schreit es. Ich bin der Auslöser für ihr Leid, nicht die Ursache. Ich möchte ihm entgegenbrüllen. Leck mich am Arsch, verdammt! Lass mich in Frieden mit Deinem, mit Eurem Leid!
Ich hasse mich für mein schlechtes Gewissen, für meine Beeinflussbarkeit, dafür, dass ich ihnen auf den Leim gehe, ohne dass sie dafür auch nur ein Wort mit mir wechseln müssen.
Mein Mann meint: "Warte ab, schlafe eine Nacht darüber. Morgen wirst Du mit Deinen Gefühlen dazu klarer sein."
Was, wenn ich ihn nicht hätte? Ich glaube, ich würde durchdrehen.