Sturmflut
Sommerglück in Vollendung
Die spröden Tage sind vorbei. Die Wärme ist wie Balsam, und liebe Menschen versüßen mir die Zeit.

Am vorvergangenen Montag, nach dem Frust beim Arbeitsamt, habe ich mit Hingabe mein Couchtischchen neu angestrichen und festgestellt, wie beruhigend es ist, etwas zu tun, das man wirklich gut kann. Versunken in eine simple, erfolgversprechende Tätigkeit verflogen Gedanken von Angst und Unzulänglichkeit. Zugleich keimten neue Perspektiven aus der inneren Ruhe.

Dienstag: Ein wunderbarer Stadtbummel mit Schwiegermutter und Mittelnichte, garniert mit Eiskaffee, Kinderlachen, guten Gesprächen und dem Gefühl, absolut willkommen zu sein.

Am Donnerstag gab es dann eine ausgedehnte Stippvisite auf Freundin I.s Sofa, und wir redeten, und die Zeit verflog.

Das Wochenende habe ich mit dem Gatten im Ruhrgebiet bei Freunden verbracht, um eine ExtraSchicht einzulegen. Die Sommernacht war lau und weich, und wir ließen uns mit Bus und Bahn durch die Nacht tragen und sogen die neuen Eindrücke auf, Leichtigkeit im Herzen. Am Sonntag als Dreingabe ein langer Spaziergang in Dinslaken, verbunden mit etwas Geocaching und anschließendem leichtem Sonnenbrand.

Gestern dann spontan in den heimischen Baggersee gehüpft und anschließend im Sand gelegen und die Haut vom Wind trocknen lassen.

Heute rief I. an, und wieder haben wir länger als eine fliegende Stunde lang gesprochen.

Ich habe tagelang keine Socken getragen.

Trotz anhaltender Pflichten, Pläne, Ideen und auch Unsicherheiten kann das Leben meinetwegen so weitergehen. Wenn man weiß, was trägt, ist Sommerglück nicht mehr und nicht weniger als das.