Mittwoch, 10. April 2013
Die Sache mit dem Respekt
Am 10. Apr 2013 im Topic 'Deckschrubben'
Meine Kollegin hat zwei Gesichter. Mindestens. Mal ist sie der freundlichste Mensch der Welt (mit reichlich Knuddel-Bussi, was allein aber schon mit Vorsicht zu genießen ist), mal ist sie eine echte Kackbratze. Dann aber richtig. Mit ihrem Verhalten trägt sie - wage ich mal zu behaupten - nicht unwesentlich zum miesen Klima in unserem Betrieb bei.
Heute war sie auch wieder im Kackbratzen-Modus. Das Telefon des Gatten klingelte, der war aber gerade zu einer Besprechung im Hauptbüro. Wenn er nicht da ist, schaue ich, wer es ist, und wenn ich das Gefühl habe, ich könnte etwas Hilfreiches äußern, dann gehe ich dran. Der erste Satz der Kollegin fiel noch im Freundlich-Modus. Ob ich erkältet sei. Nö, nur Pollenallergie. Aber danke der Nachfrage.
Dann schaltete sie - zackbumm - die Freundlichkeit ab. Mit einem Mal sprach ich mit einem Menschen, der mich nicht zu Wort kommen ließ und mich behandelte wie ein Kleinkind. Es ging um ein Gestaltungsproblem in einer Internet-Präsentation. "So geht das gar nicht! Das wird nicht so gemacht!", motzte sie. Ich erklärte ihr, warum ich bei dieser speziellen Präsentation die Gestaltung so gemacht habe. "Wir sind an das Format gebunden", erklärte ich ihr, "und außerdem können wir nur mit dem Material arbeiten, das wir bekommen. Das war in diesem Fall äußerst dürftig." Ich schlug ihr vor, diesen Teil der Präsentation vom Netz zu nehmen, falls der Kunde das so haben wolle. Ohne darauf einzugehen, wiederholte sie im pampigen Ton: "Aber das ist jetzt nicht das erste Mal, das wir das Problem haben. Das wird so nicht gemacht!"
Dass sie das Problem mit einer anderen Abteilung, aber nicht mit mir hatte, unterschlug sie mal getrost. "Ich möchte Dir gern in der Sache weiterhelfen", sagte ich ihr. "Ich habe Dir erklärt, warum ich es so gemacht habe und warum es mit dem vorhandenen Material nur so geht. Aber ehrlich gesagt habe ich ein Problem mit Deinem Ton." Ach, der Ton! Ich solle mich doch nicht päpstlicher als der Papst geben, warf sie mir an den Kopf. "Gut", sagte ich, nachdem sie mich weiterhin nicht zu Wort kommen ließ, "so diskutiere ich mit Dir nicht weiter!" Und legte den Hörer auf. Ging mir einen Kaffee holen und ließ das Telefon klingeln.
Sie ließ sich vom Apparat eines Kollegen wieder auf meinen Platz durchstellen und entrüstete sich, das könne ich doch nicht machen, einfach so auflegen, man sei ja schließlich bei der Arbeit. "Das siehst Du doch, dass ich das kann!", gab ich zurück. Das sei respektlos von mir, beschwerte sie sich. Dann müsse sie mit mir nicht sprechen wie mit einem Kindergartenkind, sagte ich ihr, und mich in der Sache bitte zu Wort kommen lassen.
Tja. Madame Kackbratze und der Respekt. Mit dem hatte sie schon immer ein Problem. Vor allem damit, dass ihr alle anderen nicht genügend Respekt entgegenbrächten. Ich war drauf und dran, etwas zu sagen wie You get what you give, aber sie hätte vermutlich nicht einmal begriffen, was ich meinte. Von den Auszubildenden forderte sie einmal, gesiezt zu werden, obwohl sich alle im Betrieb duzen (lediglich der Chef wird gesiezt). Das sei schließlich eine Frage des Respekts, die Auszubildenden seien ihr gegenüber respektlos. Auch dem Gatten machte sie einmal den Vorwurf der Respektlosigkeit.
Dass man sich über Unfreundlichkeit beklagen kann, das kann ich verstehen. Im Grunde war mein Auflegen des Hörers auch nichts anderes als eine nonverbale Klage über ihre Unfreundlichkeit. Aber diese Kollegin hat eine Respektmangelneurose. Sie sieht sich nicht respektiert, glaubt aber aus irgendeinem für mich nicht nachvollziehbaren Grund, den Respekt aller verdient zu haben, zu jeder Zeit, in jeder Situation.
Es ist mir absolut unverständlich, wie jemand, der nicht einmal die einfachsten Grundregeln der Kommunikation beherrscht (zuhören, ausreden lassen), von anderen respektvolles Verhalten erwarten kann. Von Interesse an einer Problemlösung war in dem Moment des Telefonates für mich absolut nichts spürbar. Hier wurde der Druck vor meinen Füßen abgeladen, den sie mit sich herumtrug. Ich kann nichts dafür, dass sie denselben Ärger schon einmal mit einer anderen Abteilung gehabt hatte, ich kann auch nichts dafür, dass der Kunde sich bei ihr massiv beschwert hat. Trotzdem hat sie es an mir ausgelassen. Respekt zu erwarten, während man selbst unfreundlich und unfair mit anderen umgeht, das erscheint mir doch ein kleines bisschen viel verlangt.
Wann kann ich jemanden respektieren, und wann tue ich es nicht? Generell halte ich es für keine schlechte Idee, die Befindlichkeiten anderer zu respektieren und die Situation, in der sie sind, bei meiner Reaktion mit in Betracht zu ziehen. Ich habe gesehen, die Kackbratze stand unter Druck. Ich habe gesehen, da ist etwas schiefgelaufen. Ich habe auch gesehen, ich hatte an der problematischen Situation meinen Anteil. Schritte man nun gemeinsam fort zur Problemlösung, dann wäre der ganze Kommunikationsvorgang vermutlich unter Wahrung des gegenseitigen Respekts vor sich gegangen.
Respekt für den anderen und seine Befindlichkeiten bedeutet für mich aber nicht, dass ich mir jeden Tonfall kritiklos gefallen lassen muss und mich zu ihrem Boxsack machen lasse. Respekt bedeutet nicht, dass ich im Vorfeld eines Gespräches mit ihr denke: Oh, da ruft Madame Kackbratze an, da muss ich netter sein als bei allen anderen, egal, wie sie sich verhält! Respekt gibt es in meinen Augen ohnehin nur für und nicht vor.
Die Kackbratze hätte aber am liebsten Respekt vor ihrer Person. Woher sie diesen Anspruch nimmt, ist mir vollkommen schleierhaft. Vielleicht ist ihr zu Kopf gestiegen, dass der Chef sie mal nach Mallorca mitgenommen hat. Oder sie meint, die Menschen mit dem meisten Stress müssten am zuvorkommensten behandelt werden (wobei dann im Grunde jeder in dem Laden ein solches Anspruchsdenken in Sachen Respekt hegen könnte, weil jeder von sich glaubt, den meisten Stress zu haben).
Je weniger sie meint, den ihr zustehenden Respekt zu erhalten, desto patziger und zickiger wird sie. Was dann aber leider auch nicht den gewünschten Respekt bringt.
Meinen Respekt würde ich ihr schenken, wenn ich sie als aufrichtige, authentische und möglicherweise sogar natürliche Autorität ausstrahlende Person wahrnehmen würde. Wenn sie das, was sie weiß, auf nützliche und fundierte Art und Weise zum Einsatz brächte. Wenn sie sich in Problemlösungen einbrächte und Interesse zeigte. Es gibt so Leute. Die wirken von sich aus so geerdet und zuhause in ihrem Tun, dass man sie grundsätzlich ernst nimmt.
Statt dessen trifft man sie vor der Tür an mit einem Kaffeebecher in der einen Hand und der Zigarette in der anderen und erhält als Erklärung für einen noch nicht erfolgten Rückruf ein lapidares: "Ich hatte so viel Stress!" Statt dessen hört man von ihr allenthalben: "Ich habe auch noch anderes zu tun, als mich darum zu kümmern!" Statt dessen beantwortet sie sachliche und fachliche Fragen mit einem spürbaren Widerwillen. Statt dessen ist es bei ihr extrem tagesformabhängig, ob man angemotzt, angemuffelt oder angegrinst wird. Statt dessen ist sie faul, verschiebt Verantwortungen und macht aus ihrer Laune keinen Hehl. Wo bitte soll man da den Respekt hernehmen? Ich zumindest tue mich damit schwer.
Alles, was ich Dir schenken kann, liebe Kackbratze, ist mein Pflichtgefühl und eine Kooperationsbereitschaft, die aus der Erkenntnis erwächst, dass Zusammenarbeit nun einmal vonnöten ist, wenn man weiterkommen möchte. Deinen Respekt, den kannst Du Dir dort hin schieben, wo die Sonne niemals scheint.
Heute war sie auch wieder im Kackbratzen-Modus. Das Telefon des Gatten klingelte, der war aber gerade zu einer Besprechung im Hauptbüro. Wenn er nicht da ist, schaue ich, wer es ist, und wenn ich das Gefühl habe, ich könnte etwas Hilfreiches äußern, dann gehe ich dran. Der erste Satz der Kollegin fiel noch im Freundlich-Modus. Ob ich erkältet sei. Nö, nur Pollenallergie. Aber danke der Nachfrage.
Dann schaltete sie - zackbumm - die Freundlichkeit ab. Mit einem Mal sprach ich mit einem Menschen, der mich nicht zu Wort kommen ließ und mich behandelte wie ein Kleinkind. Es ging um ein Gestaltungsproblem in einer Internet-Präsentation. "So geht das gar nicht! Das wird nicht so gemacht!", motzte sie. Ich erklärte ihr, warum ich bei dieser speziellen Präsentation die Gestaltung so gemacht habe. "Wir sind an das Format gebunden", erklärte ich ihr, "und außerdem können wir nur mit dem Material arbeiten, das wir bekommen. Das war in diesem Fall äußerst dürftig." Ich schlug ihr vor, diesen Teil der Präsentation vom Netz zu nehmen, falls der Kunde das so haben wolle. Ohne darauf einzugehen, wiederholte sie im pampigen Ton: "Aber das ist jetzt nicht das erste Mal, das wir das Problem haben. Das wird so nicht gemacht!"
Dass sie das Problem mit einer anderen Abteilung, aber nicht mit mir hatte, unterschlug sie mal getrost. "Ich möchte Dir gern in der Sache weiterhelfen", sagte ich ihr. "Ich habe Dir erklärt, warum ich es so gemacht habe und warum es mit dem vorhandenen Material nur so geht. Aber ehrlich gesagt habe ich ein Problem mit Deinem Ton." Ach, der Ton! Ich solle mich doch nicht päpstlicher als der Papst geben, warf sie mir an den Kopf. "Gut", sagte ich, nachdem sie mich weiterhin nicht zu Wort kommen ließ, "so diskutiere ich mit Dir nicht weiter!" Und legte den Hörer auf. Ging mir einen Kaffee holen und ließ das Telefon klingeln.
Sie ließ sich vom Apparat eines Kollegen wieder auf meinen Platz durchstellen und entrüstete sich, das könne ich doch nicht machen, einfach so auflegen, man sei ja schließlich bei der Arbeit. "Das siehst Du doch, dass ich das kann!", gab ich zurück. Das sei respektlos von mir, beschwerte sie sich. Dann müsse sie mit mir nicht sprechen wie mit einem Kindergartenkind, sagte ich ihr, und mich in der Sache bitte zu Wort kommen lassen.
Tja. Madame Kackbratze und der Respekt. Mit dem hatte sie schon immer ein Problem. Vor allem damit, dass ihr alle anderen nicht genügend Respekt entgegenbrächten. Ich war drauf und dran, etwas zu sagen wie You get what you give, aber sie hätte vermutlich nicht einmal begriffen, was ich meinte. Von den Auszubildenden forderte sie einmal, gesiezt zu werden, obwohl sich alle im Betrieb duzen (lediglich der Chef wird gesiezt). Das sei schließlich eine Frage des Respekts, die Auszubildenden seien ihr gegenüber respektlos. Auch dem Gatten machte sie einmal den Vorwurf der Respektlosigkeit.
Dass man sich über Unfreundlichkeit beklagen kann, das kann ich verstehen. Im Grunde war mein Auflegen des Hörers auch nichts anderes als eine nonverbale Klage über ihre Unfreundlichkeit. Aber diese Kollegin hat eine Respektmangelneurose. Sie sieht sich nicht respektiert, glaubt aber aus irgendeinem für mich nicht nachvollziehbaren Grund, den Respekt aller verdient zu haben, zu jeder Zeit, in jeder Situation.
Es ist mir absolut unverständlich, wie jemand, der nicht einmal die einfachsten Grundregeln der Kommunikation beherrscht (zuhören, ausreden lassen), von anderen respektvolles Verhalten erwarten kann. Von Interesse an einer Problemlösung war in dem Moment des Telefonates für mich absolut nichts spürbar. Hier wurde der Druck vor meinen Füßen abgeladen, den sie mit sich herumtrug. Ich kann nichts dafür, dass sie denselben Ärger schon einmal mit einer anderen Abteilung gehabt hatte, ich kann auch nichts dafür, dass der Kunde sich bei ihr massiv beschwert hat. Trotzdem hat sie es an mir ausgelassen. Respekt zu erwarten, während man selbst unfreundlich und unfair mit anderen umgeht, das erscheint mir doch ein kleines bisschen viel verlangt.
Wann kann ich jemanden respektieren, und wann tue ich es nicht? Generell halte ich es für keine schlechte Idee, die Befindlichkeiten anderer zu respektieren und die Situation, in der sie sind, bei meiner Reaktion mit in Betracht zu ziehen. Ich habe gesehen, die Kackbratze stand unter Druck. Ich habe gesehen, da ist etwas schiefgelaufen. Ich habe auch gesehen, ich hatte an der problematischen Situation meinen Anteil. Schritte man nun gemeinsam fort zur Problemlösung, dann wäre der ganze Kommunikationsvorgang vermutlich unter Wahrung des gegenseitigen Respekts vor sich gegangen.
Respekt für den anderen und seine Befindlichkeiten bedeutet für mich aber nicht, dass ich mir jeden Tonfall kritiklos gefallen lassen muss und mich zu ihrem Boxsack machen lasse. Respekt bedeutet nicht, dass ich im Vorfeld eines Gespräches mit ihr denke: Oh, da ruft Madame Kackbratze an, da muss ich netter sein als bei allen anderen, egal, wie sie sich verhält! Respekt gibt es in meinen Augen ohnehin nur für und nicht vor.
Die Kackbratze hätte aber am liebsten Respekt vor ihrer Person. Woher sie diesen Anspruch nimmt, ist mir vollkommen schleierhaft. Vielleicht ist ihr zu Kopf gestiegen, dass der Chef sie mal nach Mallorca mitgenommen hat. Oder sie meint, die Menschen mit dem meisten Stress müssten am zuvorkommensten behandelt werden (wobei dann im Grunde jeder in dem Laden ein solches Anspruchsdenken in Sachen Respekt hegen könnte, weil jeder von sich glaubt, den meisten Stress zu haben).
Je weniger sie meint, den ihr zustehenden Respekt zu erhalten, desto patziger und zickiger wird sie. Was dann aber leider auch nicht den gewünschten Respekt bringt.
Meinen Respekt würde ich ihr schenken, wenn ich sie als aufrichtige, authentische und möglicherweise sogar natürliche Autorität ausstrahlende Person wahrnehmen würde. Wenn sie das, was sie weiß, auf nützliche und fundierte Art und Weise zum Einsatz brächte. Wenn sie sich in Problemlösungen einbrächte und Interesse zeigte. Es gibt so Leute. Die wirken von sich aus so geerdet und zuhause in ihrem Tun, dass man sie grundsätzlich ernst nimmt.
Statt dessen trifft man sie vor der Tür an mit einem Kaffeebecher in der einen Hand und der Zigarette in der anderen und erhält als Erklärung für einen noch nicht erfolgten Rückruf ein lapidares: "Ich hatte so viel Stress!" Statt dessen hört man von ihr allenthalben: "Ich habe auch noch anderes zu tun, als mich darum zu kümmern!" Statt dessen beantwortet sie sachliche und fachliche Fragen mit einem spürbaren Widerwillen. Statt dessen ist es bei ihr extrem tagesformabhängig, ob man angemotzt, angemuffelt oder angegrinst wird. Statt dessen ist sie faul, verschiebt Verantwortungen und macht aus ihrer Laune keinen Hehl. Wo bitte soll man da den Respekt hernehmen? Ich zumindest tue mich damit schwer.
Alles, was ich Dir schenken kann, liebe Kackbratze, ist mein Pflichtgefühl und eine Kooperationsbereitschaft, die aus der Erkenntnis erwächst, dass Zusammenarbeit nun einmal vonnöten ist, wenn man weiterkommen möchte. Deinen Respekt, den kannst Du Dir dort hin schieben, wo die Sonne niemals scheint.
Donnerstag, 28. Februar 2013
Gedankenpampe
Am 28. Feb 2013 im Topic 'Deckschrubben'
Das Abendland geht unter! Die demografische Entwicklung schwebt als Damoklesschwert über unseren Köpfen, denn es fehlt in Deutschland an deutschen Kindern, die für uns einmal die Rente zahlen werden, wenn wir alt und grau sind und darauf angewiesen. Statt dessen strömen muslimische Großfamilien nach Deutschland ein (und nach Österreich und in andere wichtige westliche Länder) und durchmischen sich mit uns und passen uns an ihre Kultur an und sorgen dafür, dass die Werte des christlichen Abendlandes über den Jordan gehen. Nicht nur die Werte. Auch von Zukunft kann keine Rede mehr sein, wenn auf einen kleinen, blonden Paul in der Klasse sieben schwarzhaarige Ahmeds und Fatimas kommen, die sich, wie wir ja alle wissen, nicht nur zu Schlägertypen und gebärfreudigen Kopftuchträgerinnen entwickeln, sondern den armen Paul auch in seiner Hochbegabung hemmen, weil sie nicht einmal der deutschen Sprache mächtig sind. Chaos!
Aber nicht nur das. Zum großen Teil sind die deutschen Frauen schuld, die sich weigern, sich ihrer natürlichen Aufgabe zu widmen. Ach, wie schön waren noch die Zeiten, als die Frauen wussten, wo sie hingehörten und dass zum Erhalt einer gesunden, aufrechten Allgemeinheit nun einmal eine reiche Kinderzahl gehört. Nun frisst ihr eiseskalter Hedonismus unsere Zukunft! Sie reden viel von Wollen, die Frauen, und von Selbstverwirklichung und Gleichberechtigung, dabei sind sie sich eigentlich gar nicht im Klaren darüber, dass sie der Kapitalismus und die verdrehten Emanzen-Ideologien am Mutterwerden hindern. Das muss doch jedem klar sein, dass es so ist.
All das Gerede von der Emanzipation hat ihnen den Kopf vernebelt und überansprüchliche, gefühlskalte Mannweiber hervorgebracht. Sie denken nun bis ins unverantwortlich hohe Alter von Mitte 30 über ihre Prioritäten nach, anstatt ganz einfach der Natur und Gottes Willen freien Lauf zu lassen und sich mit ganzem, fürsorglichem Herzen ihrer Bestimmung hinzugeben. Egoistinnen sind sie und, wenn sie denn überhaupt welche werden, Rabenmütter, die ihre Kinder in allerjüngstem Alter in Verwahranstalten sozialistischer Prägung abgeben, anstatt ihnen ein warmes Zuhause zu bieten. Das ist eine Schande!
Als reichte das nicht aus, kommt es aber noch viel schlimmer. Die Abartigen kommen ans Ruder. Selbst die CDU, die letzte Bastion von Ordnung, Sicherheit und christlichen Werten, gibt nun ihre Ideale dran und setzt sich im Sinne der internationalen, links-grünen Homolobby für die Gleichstellung der krankhaften, homosexuellen Partnerschaften mit der heiligen Gemeinschaft von Mann und Frau, der Ehe ein. Dies ist widernatürlich und in höchstem Maße sündhaft!
Einst gab es eine Zeit, in der wir doch alle noch instinktiv wussten, dass die Familie die Keimzelle der Gesellschaft ist und ihr Schutz unbedingte Voraussetzung für die Gesunderhaltung des deutschen Volkskörpers. Jetzt aber finden die zersetzenden Kräfte der Homosexuellen immer mehr Gehör, und wer sich gegen den Gesinnungsterror der Homolobbyisten, der Grünlinks-Liberalen, der Genderisten und Gleichmacher stellt, der bekommt sofort die Nazi-Keule zu spüren. Wer sich in diesem Lande für echte Werte einsetzt, und dies vielleicht auch einmal auf politisch inkorrekte Weise, dem werden sofort unlautere Absichten unterstellt. Aber es muss doch mal jemand aussprechen dürfen, was eigentlich alle denken!
Gegen die Übermacht des Staates (der Familien übrigens auch immer noch nicht genügend fördert und steuerlich bevorzugt) ist man doch machtlos! Es braucht einen offenen, entschiedenen Aufstand gegen diese Gesinnungsdiktatur, um endlich wieder zurückkehren zu können zu dem, was uns einst als Menschen, als Gemeinschaft und als Volk zusammenhielt. Nur so ließe sich der Verfall der Sitten aufhalten, der auch bereits bei den Kleinsten mit staatlicher Hilfe Fuß fasst. Denn die Genderisten und Vertreter der Homolobby sind sogar bereits in den in den Kindergärten aktiv. Dort wird schon früh sexualisiert und homo-erotisiert. Bereits kleinen, unschuldigen Kindern wird unter dem Deckmantel der Erziehung zur freien Wahl systematisch die Ideologie der Schwulen und der Genderisten eingeimpft, und zwar gnadenlos. Dabei können doch nur verdrehte Menschen herauskommen, die richtig und falsch nicht mehr unterscheiden können und nichts mehr kennen von Natürlichkeit und wahrer, gottgewollter Ordnung!
Gegen die Streicheleinheiten, die diese kranken Homos von sämtlichen öffentlichen Stellen erhalten, muss man doch endlich einmal einschreiten! Gleiche Rechte fordern sie, aber das ist nur eine Verschleierungstaktik, denn in Wirklichkeit ist ihr Ziel viel größer. In Wirklichkeit setzen diese Abartigen schleichend ihre Ideale einer zügellosen, vergnügungssüchtigen Gesellschaft durch, und wenn diesen Untaten niemand Einhalt gebietet, dann stürzt uns das ins Verderben! Die Gefahr, die darin liegt, wird völlig verkannt, und der Einfluss der Homohorden wird in Deutschland kleingeredet.
Unsere Jugendlichen werden sich auf einen Irrweg begeben, den man heute so euphemistisch mit dem Begriff sexuelle Identitätsfindung belegt. Sie werden keinen Nachwuchs mehr großziehen, wie es ihre heilige Pflicht wäre, sondern sich hinwenden zu einer zügellosen, eigensüchtigen Lebensführung, die soziale Kälte nach sich zieht. Junge Menschen, die das staatlich diktierte Prinzip dieser totalen Wertefreiheit und Beziehungslosigkeit verinnerlichen, werden zu den künftigen Mördern an Moral, Ehre und Anstand, an gesellschaftlichem Zusammenhalt und natürlicher Ordnung.
Diese Verwilderten, die sich in dunklen Gassen treffen, um dort ihren wollüstigen, irregeleiteten Trieben nachzugehen, haben verderblichen Einfluss auf uns alle. Sie müssen (auch, damit sie die Seuche AIDS nicht noch weiter verbreiten, als sie es ohnehin schon getan haben), gründlichen Schulungen unterzogen werden. Ein jeder von ihnen kann es mit der nötigen Disziplin so weit bringen, seine Sündhaftigkeit zu erkennen und sich normalen Beziehungen zuzuwenden.
Diese Menschen dabei anzuleiten und ihnen zugleich immer wieder vor Augen zu führen, wie widernatürlich und verabscheuungswürdig ihre Triebe sind, ist eine Aufgabe, der mit Nachdruck nachgegangen werden muss! Am besten bringt man den Kindern schon bei, wie ekelhaft das alles ist. Setzen wir ihnen und ihrem schmutzigen Lebenswandel entgegen, was uns von Gott in unsere Hände gegeben wurde und was wir bewahren, hüten und pflegen müssen.
Natürlich ist die Frau dem Manne untergeordnet, das weiß schon unser heiliges Buch. Auch, wenn die Gleichmacher überall auf der Welt etwas anderes predigen, Frau und Mann sind unterschiedlich und müssen es bleiben, und natürlich hat eine Frau die Aufgabe, sich dem Ratschluss ihres Mannes in letzter Konsequenz unterzuordnen, denn ihm wurde von Gott die größere Weisheit gegeben. Ihr Gehorsam ist ihre Krönung, sie adelt sie nicht nur vor ihrem Mann, sondern auch vor Gott. Sie hat die Aufgabe, demütig Leben hervorzubringen und zu erhalten, und diese Bestimmung zu verleugnen ist Gotteslästerung.
Im Namen ihrer Entscheidungsfreiheit propagieren links-grüne Kräfte auch immer wieder für das Recht zur Abtreibung und führen verleumderische Kampagnen, mit denen sie die Tötung des ungeborenen Lebens um jeden Preis zum Menschenrecht erheben wollen. Aber das von jenen Kräften als unveräußerlich propagierte Recht der Frau zur Selbstbestimmung über ihren Körper darf auf gar keinen Fall an die Stelle des Rechts des Lebens treten. Auf diese Weise wird milliardenfach werdendes Leben gemeuchelt. Die Blutspur dieser Verbrechen zieht sich über die ganze Welt. Es ist ein wahrer Babycaust!
Es ist die heilige Pflicht der Frau, das Leben in sich zu begrüßen und willkommen zu heißen, und sie hat damit die gnadenvolle Fähigkeit, selbst das durch eine Vergewaltigung erlittene Unrecht in einen Segen zu verwandeln. Systematisch eingeredet wird ihr, dieses unschuldige Leben zu töten sei eine Option, die das beste für sie sei, aber auch dies ist nur ein weiterer Irrweg der modernen Gesellschaft, die ihre Wurzeln nicht mehr kennt. Die Frau weiß heute nicht mehr, welche Kraft ihr innewohnt und welche große Erfüllung sie darin finden kann, weil der Zwang des Kapitalismus, der übermächtige Hedonismus und Egoismus dieser neuen, kalten Welt sie dazu bringt, ihre ureigensten Werte in Frage zu stellen. Man muss der Frau erst wieder neu zeigen, worin ihre wirklichen Aufgaben liegen.
Überdies sollte man sich die Frage stellen, ob nicht auch ein Großteil der behaupteten Vergewaltigungen nur vorgeschobener Vorwand sein könnten, um das schlechte Gewissen der Frauen zu beruhigen, die sich vorehelichem oder gar ehebrecherischem Sexualkontakt hingegeben haben und sich nun ihrer Versündigung und deren Folgen nicht stellen wollen. Auch ganz junge Mädchen haben übrigens in sich schon die Kraft, sich entschieden den Verführungen möglicher Sexualpartner entgegenzustellen und mit Nachdruck deutlich zu machen, dass sie keusch und unbefleckt bleiben wollen.
Wenn sie dies nicht wissen und nachgiebig sind, dann hat man dies den Eltern anzulasten, die ihren Kindern heute nicht mehr in nötigem Ausmaße wichtige Orientierung bieten, und das auch deshalb, weil diese es an lebendigem Vorbilde reichlich vermissen lassen. Wie könnten junge Mädchen auch wirklich begreifen lernen, was Anstand bedeutet, wenn Mutter und Vater sich von Genderismus, Kapitalismus und der allgemein um sich greifenden atheistischen Oberflächlichkeit vereinnahmen lassen und daheim keinerlei moralische Werte mehr gelten?
Kein Wunder ist es auch, wenn das Verhalten der Eltern schließlich junge Menschen zu solchen Massen in die Arme der Homolobby treibt, wie es zur Zeit geschieht. Wohin wird unsere Gesellschaft gehen, wenn diese Kinder einmal erwachsen sind und nur ihr fleischliches Vergnügen und ihre Gier nach Geld und Konsum im Kopf haben, anstatt sich um die ihren und um uns alle zu kümmern? Unsere Alten werden dahinvegetieren, notdürftig versorgt von Menschen, die nicht einmal ihre Sprache sprechen.
Wir dürfen keinen Zentimeter breit Boden an diese zersetzenden Kräfte abgeben! Uns droht nicht nur die Überfremdung durch andere Kulturen, die sich langsam und von der breiten Öffentlichkeit unerkannt unsere Schwächen zunutze machen, uns droht auch die innere Auflösung, und all das fügt sich zu unserem verhängnisvollen Schicksal, zum Untergang des Abendlandes im wahrsten Sinne des Wortes! Das Ende ist nah!
(Anmerkung: Wer mich kennt, weiß, dass dies nicht meine Meinung ist, sondern dass ich auf überspitzte Weise eine Haltung spiegeln möchte, die mir in letzter Zeit immer häufiger beim Lesen im Netz begegnet. Die von mir benutzten Termini sind von dort aufgeschnappt - dazu zählen neben "Homolobby" auch "Gesinnungsterror", Gesinnungsdiktatur", "Nazi-Keule" u.v.a. Die vorgeblich katholische Internetseite kreuz.net, die inzwischen aus gutem Grund nicht mehr im Netz abrufbar ist, gehörte zu denjenigen, auf denen man solche Positionen wiederfinden konnte. Dort wurde auch schon mal ganz offen gegen Homosexuelle gehetzt – prominentestes Beispiel war wohl die Schlagzeile "Dirk Bach: Jetzt brennt er in der ewigen Homo-Hölle". Aber es geht auch deutlich subtiler, wenngleich nicht weniger harmlos. Wer beispielsweise den Begriff "Homolobby" googelt, trifft dabei nicht nur auf katholisch-konservative, sondern auch auf rechtsradikale Seiten. Es ist im Bereich der Kirche die mangelnde Abgrenzbarkeit zu offiziellen Positionen, die ich besonders beunruhigend finde. Tipp zum Weiterlesen in dieser Sache ist das Blog Episodenfisch, das sich der kritischen Beobachtung der Seite kath.net widmet. Auf diesem "katholischen Nachrichtenportal" schreiben auch immer wieder Gastautoren, die politisch rechts angesiedelt sind und sich ebenfalls beispielsweise bei der Jungen Freiheit oder bei Eva Hermanns Leib- und Magenverlag Kopp ausgetobt haben. Von hier stammt übrigens auch das hübsche Zitat zum Thema Sexismus "Dann mach doch die Bluse zu!" aus der Feder der selbsternannten Neu-Feministin Birgit Kelle. Auch Ähnlichkeiten zu Positionen der Evangelikalen sind kaum zufällig. Es gibt wirklich viel zu lesen.)
Aber nicht nur das. Zum großen Teil sind die deutschen Frauen schuld, die sich weigern, sich ihrer natürlichen Aufgabe zu widmen. Ach, wie schön waren noch die Zeiten, als die Frauen wussten, wo sie hingehörten und dass zum Erhalt einer gesunden, aufrechten Allgemeinheit nun einmal eine reiche Kinderzahl gehört. Nun frisst ihr eiseskalter Hedonismus unsere Zukunft! Sie reden viel von Wollen, die Frauen, und von Selbstverwirklichung und Gleichberechtigung, dabei sind sie sich eigentlich gar nicht im Klaren darüber, dass sie der Kapitalismus und die verdrehten Emanzen-Ideologien am Mutterwerden hindern. Das muss doch jedem klar sein, dass es so ist.
All das Gerede von der Emanzipation hat ihnen den Kopf vernebelt und überansprüchliche, gefühlskalte Mannweiber hervorgebracht. Sie denken nun bis ins unverantwortlich hohe Alter von Mitte 30 über ihre Prioritäten nach, anstatt ganz einfach der Natur und Gottes Willen freien Lauf zu lassen und sich mit ganzem, fürsorglichem Herzen ihrer Bestimmung hinzugeben. Egoistinnen sind sie und, wenn sie denn überhaupt welche werden, Rabenmütter, die ihre Kinder in allerjüngstem Alter in Verwahranstalten sozialistischer Prägung abgeben, anstatt ihnen ein warmes Zuhause zu bieten. Das ist eine Schande!
Als reichte das nicht aus, kommt es aber noch viel schlimmer. Die Abartigen kommen ans Ruder. Selbst die CDU, die letzte Bastion von Ordnung, Sicherheit und christlichen Werten, gibt nun ihre Ideale dran und setzt sich im Sinne der internationalen, links-grünen Homolobby für die Gleichstellung der krankhaften, homosexuellen Partnerschaften mit der heiligen Gemeinschaft von Mann und Frau, der Ehe ein. Dies ist widernatürlich und in höchstem Maße sündhaft!
Einst gab es eine Zeit, in der wir doch alle noch instinktiv wussten, dass die Familie die Keimzelle der Gesellschaft ist und ihr Schutz unbedingte Voraussetzung für die Gesunderhaltung des deutschen Volkskörpers. Jetzt aber finden die zersetzenden Kräfte der Homosexuellen immer mehr Gehör, und wer sich gegen den Gesinnungsterror der Homolobbyisten, der Grünlinks-Liberalen, der Genderisten und Gleichmacher stellt, der bekommt sofort die Nazi-Keule zu spüren. Wer sich in diesem Lande für echte Werte einsetzt, und dies vielleicht auch einmal auf politisch inkorrekte Weise, dem werden sofort unlautere Absichten unterstellt. Aber es muss doch mal jemand aussprechen dürfen, was eigentlich alle denken!
Gegen die Übermacht des Staates (der Familien übrigens auch immer noch nicht genügend fördert und steuerlich bevorzugt) ist man doch machtlos! Es braucht einen offenen, entschiedenen Aufstand gegen diese Gesinnungsdiktatur, um endlich wieder zurückkehren zu können zu dem, was uns einst als Menschen, als Gemeinschaft und als Volk zusammenhielt. Nur so ließe sich der Verfall der Sitten aufhalten, der auch bereits bei den Kleinsten mit staatlicher Hilfe Fuß fasst. Denn die Genderisten und Vertreter der Homolobby sind sogar bereits in den in den Kindergärten aktiv. Dort wird schon früh sexualisiert und homo-erotisiert. Bereits kleinen, unschuldigen Kindern wird unter dem Deckmantel der Erziehung zur freien Wahl systematisch die Ideologie der Schwulen und der Genderisten eingeimpft, und zwar gnadenlos. Dabei können doch nur verdrehte Menschen herauskommen, die richtig und falsch nicht mehr unterscheiden können und nichts mehr kennen von Natürlichkeit und wahrer, gottgewollter Ordnung!
Gegen die Streicheleinheiten, die diese kranken Homos von sämtlichen öffentlichen Stellen erhalten, muss man doch endlich einmal einschreiten! Gleiche Rechte fordern sie, aber das ist nur eine Verschleierungstaktik, denn in Wirklichkeit ist ihr Ziel viel größer. In Wirklichkeit setzen diese Abartigen schleichend ihre Ideale einer zügellosen, vergnügungssüchtigen Gesellschaft durch, und wenn diesen Untaten niemand Einhalt gebietet, dann stürzt uns das ins Verderben! Die Gefahr, die darin liegt, wird völlig verkannt, und der Einfluss der Homohorden wird in Deutschland kleingeredet.
Unsere Jugendlichen werden sich auf einen Irrweg begeben, den man heute so euphemistisch mit dem Begriff sexuelle Identitätsfindung belegt. Sie werden keinen Nachwuchs mehr großziehen, wie es ihre heilige Pflicht wäre, sondern sich hinwenden zu einer zügellosen, eigensüchtigen Lebensführung, die soziale Kälte nach sich zieht. Junge Menschen, die das staatlich diktierte Prinzip dieser totalen Wertefreiheit und Beziehungslosigkeit verinnerlichen, werden zu den künftigen Mördern an Moral, Ehre und Anstand, an gesellschaftlichem Zusammenhalt und natürlicher Ordnung.
Diese Verwilderten, die sich in dunklen Gassen treffen, um dort ihren wollüstigen, irregeleiteten Trieben nachzugehen, haben verderblichen Einfluss auf uns alle. Sie müssen (auch, damit sie die Seuche AIDS nicht noch weiter verbreiten, als sie es ohnehin schon getan haben), gründlichen Schulungen unterzogen werden. Ein jeder von ihnen kann es mit der nötigen Disziplin so weit bringen, seine Sündhaftigkeit zu erkennen und sich normalen Beziehungen zuzuwenden.
Diese Menschen dabei anzuleiten und ihnen zugleich immer wieder vor Augen zu führen, wie widernatürlich und verabscheuungswürdig ihre Triebe sind, ist eine Aufgabe, der mit Nachdruck nachgegangen werden muss! Am besten bringt man den Kindern schon bei, wie ekelhaft das alles ist. Setzen wir ihnen und ihrem schmutzigen Lebenswandel entgegen, was uns von Gott in unsere Hände gegeben wurde und was wir bewahren, hüten und pflegen müssen.
Natürlich ist die Frau dem Manne untergeordnet, das weiß schon unser heiliges Buch. Auch, wenn die Gleichmacher überall auf der Welt etwas anderes predigen, Frau und Mann sind unterschiedlich und müssen es bleiben, und natürlich hat eine Frau die Aufgabe, sich dem Ratschluss ihres Mannes in letzter Konsequenz unterzuordnen, denn ihm wurde von Gott die größere Weisheit gegeben. Ihr Gehorsam ist ihre Krönung, sie adelt sie nicht nur vor ihrem Mann, sondern auch vor Gott. Sie hat die Aufgabe, demütig Leben hervorzubringen und zu erhalten, und diese Bestimmung zu verleugnen ist Gotteslästerung.
Im Namen ihrer Entscheidungsfreiheit propagieren links-grüne Kräfte auch immer wieder für das Recht zur Abtreibung und führen verleumderische Kampagnen, mit denen sie die Tötung des ungeborenen Lebens um jeden Preis zum Menschenrecht erheben wollen. Aber das von jenen Kräften als unveräußerlich propagierte Recht der Frau zur Selbstbestimmung über ihren Körper darf auf gar keinen Fall an die Stelle des Rechts des Lebens treten. Auf diese Weise wird milliardenfach werdendes Leben gemeuchelt. Die Blutspur dieser Verbrechen zieht sich über die ganze Welt. Es ist ein wahrer Babycaust!
Es ist die heilige Pflicht der Frau, das Leben in sich zu begrüßen und willkommen zu heißen, und sie hat damit die gnadenvolle Fähigkeit, selbst das durch eine Vergewaltigung erlittene Unrecht in einen Segen zu verwandeln. Systematisch eingeredet wird ihr, dieses unschuldige Leben zu töten sei eine Option, die das beste für sie sei, aber auch dies ist nur ein weiterer Irrweg der modernen Gesellschaft, die ihre Wurzeln nicht mehr kennt. Die Frau weiß heute nicht mehr, welche Kraft ihr innewohnt und welche große Erfüllung sie darin finden kann, weil der Zwang des Kapitalismus, der übermächtige Hedonismus und Egoismus dieser neuen, kalten Welt sie dazu bringt, ihre ureigensten Werte in Frage zu stellen. Man muss der Frau erst wieder neu zeigen, worin ihre wirklichen Aufgaben liegen.
Überdies sollte man sich die Frage stellen, ob nicht auch ein Großteil der behaupteten Vergewaltigungen nur vorgeschobener Vorwand sein könnten, um das schlechte Gewissen der Frauen zu beruhigen, die sich vorehelichem oder gar ehebrecherischem Sexualkontakt hingegeben haben und sich nun ihrer Versündigung und deren Folgen nicht stellen wollen. Auch ganz junge Mädchen haben übrigens in sich schon die Kraft, sich entschieden den Verführungen möglicher Sexualpartner entgegenzustellen und mit Nachdruck deutlich zu machen, dass sie keusch und unbefleckt bleiben wollen.
Wenn sie dies nicht wissen und nachgiebig sind, dann hat man dies den Eltern anzulasten, die ihren Kindern heute nicht mehr in nötigem Ausmaße wichtige Orientierung bieten, und das auch deshalb, weil diese es an lebendigem Vorbilde reichlich vermissen lassen. Wie könnten junge Mädchen auch wirklich begreifen lernen, was Anstand bedeutet, wenn Mutter und Vater sich von Genderismus, Kapitalismus und der allgemein um sich greifenden atheistischen Oberflächlichkeit vereinnahmen lassen und daheim keinerlei moralische Werte mehr gelten?
Kein Wunder ist es auch, wenn das Verhalten der Eltern schließlich junge Menschen zu solchen Massen in die Arme der Homolobby treibt, wie es zur Zeit geschieht. Wohin wird unsere Gesellschaft gehen, wenn diese Kinder einmal erwachsen sind und nur ihr fleischliches Vergnügen und ihre Gier nach Geld und Konsum im Kopf haben, anstatt sich um die ihren und um uns alle zu kümmern? Unsere Alten werden dahinvegetieren, notdürftig versorgt von Menschen, die nicht einmal ihre Sprache sprechen.
Wir dürfen keinen Zentimeter breit Boden an diese zersetzenden Kräfte abgeben! Uns droht nicht nur die Überfremdung durch andere Kulturen, die sich langsam und von der breiten Öffentlichkeit unerkannt unsere Schwächen zunutze machen, uns droht auch die innere Auflösung, und all das fügt sich zu unserem verhängnisvollen Schicksal, zum Untergang des Abendlandes im wahrsten Sinne des Wortes! Das Ende ist nah!
(Anmerkung: Wer mich kennt, weiß, dass dies nicht meine Meinung ist, sondern dass ich auf überspitzte Weise eine Haltung spiegeln möchte, die mir in letzter Zeit immer häufiger beim Lesen im Netz begegnet. Die von mir benutzten Termini sind von dort aufgeschnappt - dazu zählen neben "Homolobby" auch "Gesinnungsterror", Gesinnungsdiktatur", "Nazi-Keule" u.v.a. Die vorgeblich katholische Internetseite kreuz.net, die inzwischen aus gutem Grund nicht mehr im Netz abrufbar ist, gehörte zu denjenigen, auf denen man solche Positionen wiederfinden konnte. Dort wurde auch schon mal ganz offen gegen Homosexuelle gehetzt – prominentestes Beispiel war wohl die Schlagzeile "Dirk Bach: Jetzt brennt er in der ewigen Homo-Hölle". Aber es geht auch deutlich subtiler, wenngleich nicht weniger harmlos. Wer beispielsweise den Begriff "Homolobby" googelt, trifft dabei nicht nur auf katholisch-konservative, sondern auch auf rechtsradikale Seiten. Es ist im Bereich der Kirche die mangelnde Abgrenzbarkeit zu offiziellen Positionen, die ich besonders beunruhigend finde. Tipp zum Weiterlesen in dieser Sache ist das Blog Episodenfisch, das sich der kritischen Beobachtung der Seite kath.net widmet. Auf diesem "katholischen Nachrichtenportal" schreiben auch immer wieder Gastautoren, die politisch rechts angesiedelt sind und sich ebenfalls beispielsweise bei der Jungen Freiheit oder bei Eva Hermanns Leib- und Magenverlag Kopp ausgetobt haben. Von hier stammt übrigens auch das hübsche Zitat zum Thema Sexismus "Dann mach doch die Bluse zu!" aus der Feder der selbsternannten Neu-Feministin Birgit Kelle. Auch Ähnlichkeiten zu Positionen der Evangelikalen sind kaum zufällig. Es gibt wirklich viel zu lesen.)
Noch so'n Scheißtag.
Am 28. Feb 2013 im Topic 'Deckschrubben'
Heute noch einmal aus erster Hand die Nachricht erhalten, dass mein Arbeitsvertrag tatsächlich nicht verlängert wird.
Existenzsicherung: Zum Arbeitsamt gefahren und mich arbeitssuchend gemeldet.
Psychohygiene: Sofort zwei Tage Urlaub genommen. Ich habe nicht die geringste Lust, heute vor diesem Schreibtisch zu hocken und für den Mann zu arbeiten, der so mit seinen Angestellten umgeht.
Was kommt? Mal sehen. Es kann letztlich nur besser werden.
Existenzsicherung: Zum Arbeitsamt gefahren und mich arbeitssuchend gemeldet.
Psychohygiene: Sofort zwei Tage Urlaub genommen. Ich habe nicht die geringste Lust, heute vor diesem Schreibtisch zu hocken und für den Mann zu arbeiten, der so mit seinen Angestellten umgeht.
Was kommt? Mal sehen. Es kann letztlich nur besser werden.
Dienstag, 12. Februar 2013
Scheißtag
Am 12. Feb 2013 im Topic 'Deckschrubben'
!
Sonntag, 3. Februar 2013
Mal ganz privat
Am 3. Feb 2013 im Topic 'Deckschrubben'
Wann immer ich darüber nachdenke, zu bestimmten gesellschaftlichen oder politischen Themen einen Artikel zu verfassen, dann bedenke ich die Angelegenheit gründlich. Auch, wenn schließlich ein großer Teil meiner eigenen Meinung, meines Charakters und selbstverständlich meiner Subjektivität mit einfließt, versuche ich doch vorher so gut als möglich sicherzustellen, dass ich weiß, wovon ich schreibe, dass ich meine Quellen kenne und keinen aus der Luft gegriffenen Quatsch in Worte schmiede. Zur Zeit aber finde ich mich unversehens in einer alten Schleife wieder. Es ist eine Schleife, die schon endlos läuft. Immer wieder beißt sich die Katze in den Schwanz, läuft sich das Thema tot und wird wiederbelebt, immer wieder von vorn. Es geht um Geschlechterverhältnisse, um Geschlechterkämpfe, Geschlechterstereotypen, um geschlechtsspezifische Rollenverteilungen, um nurture vs. nature-Debatten. Meistens bin ich in dieser Sache ausgesprochen humorlos. Manchmal nicht. Das hängt immer davon ab, wie es sich gerade verhält mit dem aktuellen Diskurs und mit meiner persönlichen Tagesform.
An dieser Stelle möchte ich mal nicht abwägen, ich möchte keine Argumente prüfen und mir nicht den Kopf zerbrechen. Ich möchte mir keine Strömungen des Feminismus ansehen und sie darauf prüfen, inwieweit sie zu meiner eigenen Haltung passen oder nicht. Ich möchte keine Studien zu der These durchlesen, warum Frauen natürlicherweise mit ihren Kindern an den Herd gehören und Männer mit ihren Kumpels ans Lagerfeuer, oder warum es andersherum sein sollte. Ich weiß ganz genau, dass das Thema eine differenzierte Betrachtungsweise im Grunde ganz dringend erfordert. Aber ich mag gerade nicht differenziert. Neulich, als ich mit meinem Mann über die Geschehnisse im Schlepptau der Brüderle-Dirndl-Bemerkung sprach und über die #aufschrei-Bewegung, da sagte ich ihm: "Es kotzt mich an, immer alles ausgewogen sehen und immer analysieren zu wollen!" Und er meinte: "Richtig, es geht manchmal einfach um Meinung." Ich fühlte mich so verstanden (und nahm das zum Zeichen, dass Verständigung zwischen Menschen sehr wohl möglich ist. Danke, mein Liebster!).
Ich kann es schon lange nicht mehr sehen, nicht mehr hören. Seit einiger Zeit lese ich mich durch dutzende Artikel, und sie hängen mir so dermaßen zum Halse raus, die Kommentare der "Alles nicht so schlimm"-Sager, der Bagatellisierer und Derailer. Wieder einmal spülen die widerlichen Ergüsse derjenigen an die Oberfläche, die alles, aber wirklich alles zur Rechtfertigung hernehmen, andere Menschen eben doch degradieren zu dürfen. Diese weinerlich-larmoyanten Stimmen, die jetzt in die Netzwelt hinausschrei(b)en, sie wüssten ja so gar nicht mehr, wie sie sich Frauen überhaupt noch nähern sollten. (Jungs, das ist ganz simpel: Im Zweifel überhaupt nicht! Lernt damit zu leben, dass es Frauen gibt, die Euch tatsächlich nicht toll finden!) Es trifft mich, wenn sowohl Männer als auch Frauen victim blaming vom Feinsten betreiben (wie jüngst erst auf kath.net geschehen, wo man den peinlich-unterbelichteten Satz lesen durfte: "Dann mach doch die Bluse zu!").
Das hier ist persönlich! Ich fühle mich angegriffen! Ich bin eine Frau, und ich möchte leben, wie ich es will. Und zwar unbehelligt, unbeschimpft, unverachtet, seelisch und körperlich unversehrt und auf Augenhöhe mit meinen Mitmenschen. Ich habe in meinem Leben schon einiges an sexueller Gewalt erlebt, von Sexismus gar nicht zu reden. Jeder, der solche Erlebnisse bagatellisiert und Frauen, die ihre Erfahrungen endlich einmal laut äußern, als überempfindlich tituliert, spuckt auch mir damit verächtlich ins Gesicht (und übrigens darüber hinaus denjenigen Männern, die sich zu benehmen wissen). Das ist nicht nur frauenverachtend, das ist menschenverachtend, und ich bin es wirklich, wirklich Leid. Verzieht Euch mit Euren Vorstellungen vom verfügbaren, willig-passiven Weibchen nach Sibirien!
Wann immer pauschal von den Frauen die Rede ist, greift mich das an, denn es trifft auch eine Aussage über mich, aber ich bin nicht die Frauen, so wie keine die Frauen ist. Ich muss mir nicht von irgendwem sagen lassen, was typisch Frau sei, oder ob ich eine "richtige" Frau sei. Es widert mich an, immer wieder zu hören, was Frauen und was Männer natürlicherweise alles angeblich nicht können oder doch können, wollen oder sollen müssen. Mir sagt keine und keiner, was ich kann und was nicht. Nicht die Polizeibeamtin auf dem Revier in meiner Studienstadt, die mich seinerzeit fragte, warum ich denn auch allein draußen nachts herumliefe, als ich der Polizei meldete, von jemandem verfolgt worden zu sein. Nicht meine Schwester, die mir immer wieder beharrlich von Neuem serviert hat, mein Mutterinstinkt und der Wunsch nach Kindern stelle sich schon irgendwann natürlicherweise ein - ich werde schon sehen. Wo meine Grenzen liegen, bestimme ich, nicht der Kollege, der mir dauernd ans Knie fasste, den Arm um die Taille legte, mir zu nah kam. Welche Witze harmlos sind, entscheide ich.
Ich bin kein Opfer. Ich kann stark sein, ich kann mich wehren, ich kann mich abgrenzen (auch, wenn ich das erst habe lernen müssen). Aber das ist nicht, was ich will. Ich will nicht dauernd stark sein müssen, ich will mich nicht wehren müssen, das ist nicht die Gesellschaft, in der ich leben möchte.
Ich lebe mit Männern zusammen (in meiner Ehe, meinem Freundes- und Bekanntenkreis), die mir deutlich gezeigt haben, dass sie es nicht nötig haben, sich in irgendeiner Weise mir oder anderen Frauen gegenüber aggressiv, herablassend, dominant oder anderweitig peinlich primatenartig zu benehmen. Sie verhalten sich nicht aus Gönnerhaftigkeit, Pflichtgefühl oder bestehender Antidiskriminierungsgesetze wegen so, sondern weil sie sich dafür täglich entscheiden und weil sie selbstsicher genug sind, um andere nicht permanent und pauschal abwerten zu müssen. Dasselbe gilt im Übrigen auch für die Frauen in meinem Umfeld.
Das ist die Hoffnung, die wie ein kräftig aus der Erde treibender Keimling in meinem Herzen sitzt und die sich standhaft zu sterben weigert. Ich sehe, es geht anders. Ich sehe, da sind Liebe und Achtung und Verstehen, die man weder einfordern noch erkämpfen oder erstreiten muss. Menschen sind wirklich zu gegenseitigem Respekt fähig.
Das zeigt mir aber auch, dass diejenigen, die diesen Respekt nicht leben, zu faul, zu bequem, zu unsicher, gar zu dämlich sind, um das andere Geschlecht als Menschen zu betrachten. Oder, dass sie sich bewusst weigern.
An dieser Stelle möchte ich mal nicht abwägen, ich möchte keine Argumente prüfen und mir nicht den Kopf zerbrechen. Ich möchte mir keine Strömungen des Feminismus ansehen und sie darauf prüfen, inwieweit sie zu meiner eigenen Haltung passen oder nicht. Ich möchte keine Studien zu der These durchlesen, warum Frauen natürlicherweise mit ihren Kindern an den Herd gehören und Männer mit ihren Kumpels ans Lagerfeuer, oder warum es andersherum sein sollte. Ich weiß ganz genau, dass das Thema eine differenzierte Betrachtungsweise im Grunde ganz dringend erfordert. Aber ich mag gerade nicht differenziert. Neulich, als ich mit meinem Mann über die Geschehnisse im Schlepptau der Brüderle-Dirndl-Bemerkung sprach und über die #aufschrei-Bewegung, da sagte ich ihm: "Es kotzt mich an, immer alles ausgewogen sehen und immer analysieren zu wollen!" Und er meinte: "Richtig, es geht manchmal einfach um Meinung." Ich fühlte mich so verstanden (und nahm das zum Zeichen, dass Verständigung zwischen Menschen sehr wohl möglich ist. Danke, mein Liebster!).
Ich kann es schon lange nicht mehr sehen, nicht mehr hören. Seit einiger Zeit lese ich mich durch dutzende Artikel, und sie hängen mir so dermaßen zum Halse raus, die Kommentare der "Alles nicht so schlimm"-Sager, der Bagatellisierer und Derailer. Wieder einmal spülen die widerlichen Ergüsse derjenigen an die Oberfläche, die alles, aber wirklich alles zur Rechtfertigung hernehmen, andere Menschen eben doch degradieren zu dürfen. Diese weinerlich-larmoyanten Stimmen, die jetzt in die Netzwelt hinausschrei(b)en, sie wüssten ja so gar nicht mehr, wie sie sich Frauen überhaupt noch nähern sollten. (Jungs, das ist ganz simpel: Im Zweifel überhaupt nicht! Lernt damit zu leben, dass es Frauen gibt, die Euch tatsächlich nicht toll finden!) Es trifft mich, wenn sowohl Männer als auch Frauen victim blaming vom Feinsten betreiben (wie jüngst erst auf kath.net geschehen, wo man den peinlich-unterbelichteten Satz lesen durfte: "Dann mach doch die Bluse zu!").
Das hier ist persönlich! Ich fühle mich angegriffen! Ich bin eine Frau, und ich möchte leben, wie ich es will. Und zwar unbehelligt, unbeschimpft, unverachtet, seelisch und körperlich unversehrt und auf Augenhöhe mit meinen Mitmenschen. Ich habe in meinem Leben schon einiges an sexueller Gewalt erlebt, von Sexismus gar nicht zu reden. Jeder, der solche Erlebnisse bagatellisiert und Frauen, die ihre Erfahrungen endlich einmal laut äußern, als überempfindlich tituliert, spuckt auch mir damit verächtlich ins Gesicht (und übrigens darüber hinaus denjenigen Männern, die sich zu benehmen wissen). Das ist nicht nur frauenverachtend, das ist menschenverachtend, und ich bin es wirklich, wirklich Leid. Verzieht Euch mit Euren Vorstellungen vom verfügbaren, willig-passiven Weibchen nach Sibirien!
Wann immer pauschal von den Frauen die Rede ist, greift mich das an, denn es trifft auch eine Aussage über mich, aber ich bin nicht die Frauen, so wie keine die Frauen ist. Ich muss mir nicht von irgendwem sagen lassen, was typisch Frau sei, oder ob ich eine "richtige" Frau sei. Es widert mich an, immer wieder zu hören, was Frauen und was Männer natürlicherweise alles angeblich nicht können oder doch können, wollen oder sollen müssen. Mir sagt keine und keiner, was ich kann und was nicht. Nicht die Polizeibeamtin auf dem Revier in meiner Studienstadt, die mich seinerzeit fragte, warum ich denn auch allein draußen nachts herumliefe, als ich der Polizei meldete, von jemandem verfolgt worden zu sein. Nicht meine Schwester, die mir immer wieder beharrlich von Neuem serviert hat, mein Mutterinstinkt und der Wunsch nach Kindern stelle sich schon irgendwann natürlicherweise ein - ich werde schon sehen. Wo meine Grenzen liegen, bestimme ich, nicht der Kollege, der mir dauernd ans Knie fasste, den Arm um die Taille legte, mir zu nah kam. Welche Witze harmlos sind, entscheide ich.
Ich bin kein Opfer. Ich kann stark sein, ich kann mich wehren, ich kann mich abgrenzen (auch, wenn ich das erst habe lernen müssen). Aber das ist nicht, was ich will. Ich will nicht dauernd stark sein müssen, ich will mich nicht wehren müssen, das ist nicht die Gesellschaft, in der ich leben möchte.
Ich lebe mit Männern zusammen (in meiner Ehe, meinem Freundes- und Bekanntenkreis), die mir deutlich gezeigt haben, dass sie es nicht nötig haben, sich in irgendeiner Weise mir oder anderen Frauen gegenüber aggressiv, herablassend, dominant oder anderweitig peinlich primatenartig zu benehmen. Sie verhalten sich nicht aus Gönnerhaftigkeit, Pflichtgefühl oder bestehender Antidiskriminierungsgesetze wegen so, sondern weil sie sich dafür täglich entscheiden und weil sie selbstsicher genug sind, um andere nicht permanent und pauschal abwerten zu müssen. Dasselbe gilt im Übrigen auch für die Frauen in meinem Umfeld.
Das ist die Hoffnung, die wie ein kräftig aus der Erde treibender Keimling in meinem Herzen sitzt und die sich standhaft zu sterben weigert. Ich sehe, es geht anders. Ich sehe, da sind Liebe und Achtung und Verstehen, die man weder einfordern noch erkämpfen oder erstreiten muss. Menschen sind wirklich zu gegenseitigem Respekt fähig.
Das zeigt mir aber auch, dass diejenigen, die diesen Respekt nicht leben, zu faul, zu bequem, zu unsicher, gar zu dämlich sind, um das andere Geschlecht als Menschen zu betrachten. Oder, dass sie sich bewusst weigern.
Donnerstag, 10. Januar 2013
Bla bla
Am 10. Jan 2013 im Topic 'Deckschrubben'
Es ist einfach ein einziges unerträgliches, blödes Gelaber. Sie reden über immer dasselbe, auf immer die gleiche Art, die Ungerechtigkeiten der ganzen bösen Welt widerkäuend bis zum Erbrechen. Über die anderen Abteilungen und Kollegen, und wie fürchterlich sich die doch alle verhalten. Der kleine Dicke jammert, dass immer er es ist, der alles ausbaden muss. Der Misanthrop mit dem fliehenden Kinn wirft ein, die anderen seien ja alle auch bräsig und faul und lässt dabei so richtig seine "Alle dumm außer mir"-Attitüde raushängen. Er ist belehrend und anmaßend. Zwischendurch wispert er im Verschwörerton mit der Juniorette, die glucksend vor sich hinkichert und ihn gebührend bewundert. Oder er macht sie durch die Blume runter. Dann kichert sie auch.
Kaum zu glauben, dass der kleine Dicke Abteilungsleiter ist. Er hat keinen Arsch in der Hose, aber einen ausgeprägten Hang zur Nörglerei. Denen gegenüber, über die er sich hinterher aufregt, ist er geradezu auf kriecherische Art freundlich. Sein reflexartiger, leidender Seufzer nach Auflegen des Telefons ist ihm liebgewordene Gewohnheit, scheint mir. Der Misanthrop hingegen kommt sich auch dem kleinen Dicken gegenüber sehr überlegen vor und füttert ihn mit "Anregungen", wie er es besser machen könnte. Die beiden spielen Ping Pong mit Sätzen, die beginnen mit "Ist doch auch klar, weil..." und "Aber...". So geht das minutenlang, immer hin und her. Showtime. "Bedaure mich, ich habs doch so schwer!" "Schau mich an! Ich bin cool, verächtlich und hab alles schon längst genau durchschaut!"
Und? Was interessierts mich? Weder ist der kleine Dicke mein Abteilungsleiter, noch tangieren mich deren Probleme, noch hätte ich irgendwas zum Gespräch beizusteuern. Zudem hatte ich doch erst jüngst gemeint, mich regten die Dinge allgemein weniger auf.
Heute ist aber alles irgendwie zu viel. Da ist ein krankes Ohr, das mich alles nur als pampigen, verschwommenen Klangteppich wahrnehmen lässt. Da stört das Gequatsche und macht es mir schwer, zu fokussieren. Außerdem erschrecke ich vor fast jedem lauteren oder plötzlichen Geräusch. Aber das Problem ist nicht bloß physischer Natur. Ich habe Schwierigkeiten, das Gesprochene und seinen Inhalt beiseite zu schieben, Unwesentliches auszufiltern und auszublenden. Es überschwemmt mich, ich kann es nicht ignorieren, genau wie das dumme Radio. Dieses infantile Geschwätz, dieses wasserfallartige Geblubber über nichts und wieder nichts drängt sich mir auf und kriecht mir unter den Pelz, wo ich es nicht haben will. Seine Redundanz sägt an meinen Nerven, und ich wünsche mir nur eins: Schweigen. Sie sollen die Klappe halten, nur mal einen Tag lang. Auf die Selbstdarsteller-Show verzichten und bloß ihren Job machen.
Jemand hat mir mal gesagt, ich sei ein sehr ernster Mensch und mir fehle eine gewisse Leichtigkeit im Leben. Es trifft zu. Ich tue mich schwer damit, die anderen auch nur halb so amüsant zu finden wie sie sich selbst. Ich bin nicht sicher, ob das ein Manko ist. Aber es stört mich, diese Belanglosigkeit aushalten zu müssen, diese faden Aufgüsse von Ewigdemselben.
Ich freue mich, dass der Misanthrop morgen Urlaub hat und dass bald Wochenende ist. Aber heute bin ich nur noch müde.
Kaum zu glauben, dass der kleine Dicke Abteilungsleiter ist. Er hat keinen Arsch in der Hose, aber einen ausgeprägten Hang zur Nörglerei. Denen gegenüber, über die er sich hinterher aufregt, ist er geradezu auf kriecherische Art freundlich. Sein reflexartiger, leidender Seufzer nach Auflegen des Telefons ist ihm liebgewordene Gewohnheit, scheint mir. Der Misanthrop hingegen kommt sich auch dem kleinen Dicken gegenüber sehr überlegen vor und füttert ihn mit "Anregungen", wie er es besser machen könnte. Die beiden spielen Ping Pong mit Sätzen, die beginnen mit "Ist doch auch klar, weil..." und "Aber...". So geht das minutenlang, immer hin und her. Showtime. "Bedaure mich, ich habs doch so schwer!" "Schau mich an! Ich bin cool, verächtlich und hab alles schon längst genau durchschaut!"
Und? Was interessierts mich? Weder ist der kleine Dicke mein Abteilungsleiter, noch tangieren mich deren Probleme, noch hätte ich irgendwas zum Gespräch beizusteuern. Zudem hatte ich doch erst jüngst gemeint, mich regten die Dinge allgemein weniger auf.
Heute ist aber alles irgendwie zu viel. Da ist ein krankes Ohr, das mich alles nur als pampigen, verschwommenen Klangteppich wahrnehmen lässt. Da stört das Gequatsche und macht es mir schwer, zu fokussieren. Außerdem erschrecke ich vor fast jedem lauteren oder plötzlichen Geräusch. Aber das Problem ist nicht bloß physischer Natur. Ich habe Schwierigkeiten, das Gesprochene und seinen Inhalt beiseite zu schieben, Unwesentliches auszufiltern und auszublenden. Es überschwemmt mich, ich kann es nicht ignorieren, genau wie das dumme Radio. Dieses infantile Geschwätz, dieses wasserfallartige Geblubber über nichts und wieder nichts drängt sich mir auf und kriecht mir unter den Pelz, wo ich es nicht haben will. Seine Redundanz sägt an meinen Nerven, und ich wünsche mir nur eins: Schweigen. Sie sollen die Klappe halten, nur mal einen Tag lang. Auf die Selbstdarsteller-Show verzichten und bloß ihren Job machen.
Jemand hat mir mal gesagt, ich sei ein sehr ernster Mensch und mir fehle eine gewisse Leichtigkeit im Leben. Es trifft zu. Ich tue mich schwer damit, die anderen auch nur halb so amüsant zu finden wie sie sich selbst. Ich bin nicht sicher, ob das ein Manko ist. Aber es stört mich, diese Belanglosigkeit aushalten zu müssen, diese faden Aufgüsse von Ewigdemselben.
Ich freue mich, dass der Misanthrop morgen Urlaub hat und dass bald Wochenende ist. Aber heute bin ich nur noch müde.
Montag, 17. Dezember 2012
Panik, perpetuiert.
Am 17. Dez 2012 im Topic 'Deckschrubben'
Nach der Schießerei an der amerikanischen Grundschule in Newtown wird jetzt wieder öffentlich über das Waffenrecht debattiert. Mein Tipp ist, dass das ungefähr eine Woche anhalten und sich danach auch nichts ändern wird. Aber das ist selbstverständlich meine eigene bescheidene Meinung. Meine eigene bescheidene Meinung ist auch, dass sich eine Menge ändern müsste.
Ich las kürzlich anderswo im Netz eine andere bescheidene Meinung, die sinngemäß lautete: Warum den Waffenbesitz stärker sanktionieren, wenn ohnehin das Töten von Menschen bereits verboten ist und bestraft wird? Wer töten will, wird töten, gleich welches Mittel er dazu benutzen muss.
Vordergründig betrachtet mag das sogar stimmen. Eine Waffe kann alles sein, und wenn einer in Rage einen anderen mit den bloßen Fäusten und Fußtritten so verletzt, dass er stirbt, dann ist derjenige genau so mausetot wie jemand, der eine Kugel zwischen die Augen bekommt. Fäuste kann man nicht verbieten. Holzknüppel auch nicht. Küchenmesser auch nicht (auch wenn das Herumlaufen mit einem Küchenmesser in der Tasche je nach Länge der Klinge durchaus als das Tragen einer Waffe gewertet wird und daher dann strafbar wäre). Klar kann auch einer seine biestige Ehefrau vergiften, wenn er die Nase voll von ihr hat. Oder ihr einen Föhn ins Badewasser werfen.
Aber es gibt etwas, das Schusswaffen deutlich von anderen Waffen unterscheidet, und das kam (ob bewusst oder unbewusst, lasse ich dahingestellt) nicht zur Sprache. Wenn ich jemanden beispielsweise mit einem Messer töten möchte, dann muss ich nah ran. Dann muss ich es verstehen, damit umzugehen, um mein Gegenüber mindestens so zu verletzen, dass es mich nicht überwältigen und mir das Messer abnehmen kann. Ich muss all das Blut ertragen können und das Ausmaß der Verletzung, die ich dem anderen zufüge, den Blick in seinen Augen. Ich muss mit meinem Scheitern rechnen, wenn der andere sich wehrt. Ich muss darauf achten, mich nicht selbst mit der scharfen Klinge zu verletzen.
Eine Schusswaffe ermöglicht das Töten auf Distanz. Ich muss im wahrsten Sinne des Wortes lediglich den Finger krumm machen, um jemandem das Leben zu nehmen. Irgendwo da hinten fällt dann jemand um, das muss mich nicht berühren. Mein Magazin voller Patronen erlaubt es mir, das auch schnell mehrere Male hintereinander zu tun. (Die Opfer von Newtown wurden jeweils von bis zu elf Kugeln getroffen.) Eine Schusswaffe ist schnell, effizient und unpersönlich. Dafür wurde sie erfunden. Warum man also den Besitz von Schusswaffen erheblich schärfer kontrollieren und sanktionieren sollte, liegt auf der Hand.
Ich persönlich sehe überhaupt nicht den geringsten Grund, warum irgendwer eine Schusswaffe benötigen sollte und bin durchaus auch der Ansicht, man könnte in Deutschland gern alle Schützenvereine zumachen und all die "Sportschützen" versuchen für den Dartsport zu begeistern. Oder für Volleyball, Leichtathletik, Yoga. Ein gern strapaziertes Argument ist das der Selbstverteidigung. Also, wenn da jemand kommt und meine Familie bedroht, dann muss ich mich doch wehren können. - Dies ist, so schlüssig das auch auf den ersten Blick wirkt (und hübsch emotional unterfüttert durch das magische Wörtchen "Familie"), lediglich ein Scheinargument. Das Vorhandensein von Waffen, festgeschrieben durch die Verfassung, führt überhaupt erst zu der Notwendigkeit, sich verteidigen zu müssen. Dahinter steckt eine abgewandelte Kalte-Kriegs-Logik. Außerdem ist "Verteidigung" ein sehr dehnbarer Begriff, und die Auslegung desselben waffentragenden Normalbürgern zu überlassen, kommt faktisch einer Aufforderung zur Selbstjustiz gleich (gesehen beispielsweise im Fall Trayvon Martin). Solcherlei laxe Regularien sind einer sich selbst freiheitlich-demokratisch nennenden Gesellschaft unwürdig. Alles dreht sich letztlich um Angst und Ohnmacht, den Wunsch nach "Sicherheit" und die Interessen einer überaus mächtigen Lobby.
Gegen Missbrauch der Schusswaffe hilft auch kein noch so gründlicher Background-Check. Im Grunde ist jeder Ge-brauch dieses tödlichen Instruments bereits ein Miss-brauch. In einer Gesellschaft, in der das Tragen einer Waffe so selbstverständlich ist, ist der Einwand "Aber hinter jeder Ecke könnte ein Böser sein, der mir ans Leder will - da muss ich doch..." beinahe so etwas wie ein natürlicher Reflex. Denn es stimmt ja. Bei dieser Form staatlicher Erlaubnis kann tatsächlich jeder Mensch zum todbringenden Amokläufer werden. Und auch die, deren Gesinnung auf den ersten Blick rein und lauter erscheint, stehen nicht unverrückbar auf der Seite der "Guten". Auf wessen Seite wer steht, ist lediglich eine Interpretationsfrage.
Die amerikanische Hausfrau, die ich neulich in einer Dokumentation im Garten hinter ihrem Haus auf dem Bauch liegen sah, hielt in ihren Händen mit lackierten Nägeln die Waffe und übte das Zielen. "Wenn einer kommt und mir was will, dann wehre ich mich!" Sie hatte in ihren Augen diesen leicht irren Glanz, es spiegelte sich die Freude an der Waffe, die aus dem Gefühl der Macht resultiert. Macht über die Unwägbarkeiten des Lebens, Macht über die Angst, die Unkontrollierbarkeit, Macht über das Leben und Sterben anderer. Sie fühlte sich sichtbar stark, und das ist ein probates Mittel gegen das Gefühl von Ohnmacht - sei es nun von Interessenverbänden geschickt eingeflüstert, sei es biografisch begründet. Ich vermute, meistens ist es eine Mischung aus beidem.
(Durchaus auch andere Länder, aber am augenfälligsten) Amerika leidet unter einer ansteckenden, kollektiven Angstneurose. Eine Schusswaffe ist ein Gerät, das ausschließlich zum Zwecke des Tötens entworfen wurde. Wer sich eine zulegt, zeigt, dass er die Option, ein anderes Menschenleben auszulöschen, zur Selbststabilisierung benötigt. Ein Amoklauf ist lediglich die bis zur allerletzten Konsequenz auf die Spitze getriebene Version dieses Prinzips.
Ich las kürzlich anderswo im Netz eine andere bescheidene Meinung, die sinngemäß lautete: Warum den Waffenbesitz stärker sanktionieren, wenn ohnehin das Töten von Menschen bereits verboten ist und bestraft wird? Wer töten will, wird töten, gleich welches Mittel er dazu benutzen muss.
Vordergründig betrachtet mag das sogar stimmen. Eine Waffe kann alles sein, und wenn einer in Rage einen anderen mit den bloßen Fäusten und Fußtritten so verletzt, dass er stirbt, dann ist derjenige genau so mausetot wie jemand, der eine Kugel zwischen die Augen bekommt. Fäuste kann man nicht verbieten. Holzknüppel auch nicht. Küchenmesser auch nicht (auch wenn das Herumlaufen mit einem Küchenmesser in der Tasche je nach Länge der Klinge durchaus als das Tragen einer Waffe gewertet wird und daher dann strafbar wäre). Klar kann auch einer seine biestige Ehefrau vergiften, wenn er die Nase voll von ihr hat. Oder ihr einen Föhn ins Badewasser werfen.
Aber es gibt etwas, das Schusswaffen deutlich von anderen Waffen unterscheidet, und das kam (ob bewusst oder unbewusst, lasse ich dahingestellt) nicht zur Sprache. Wenn ich jemanden beispielsweise mit einem Messer töten möchte, dann muss ich nah ran. Dann muss ich es verstehen, damit umzugehen, um mein Gegenüber mindestens so zu verletzen, dass es mich nicht überwältigen und mir das Messer abnehmen kann. Ich muss all das Blut ertragen können und das Ausmaß der Verletzung, die ich dem anderen zufüge, den Blick in seinen Augen. Ich muss mit meinem Scheitern rechnen, wenn der andere sich wehrt. Ich muss darauf achten, mich nicht selbst mit der scharfen Klinge zu verletzen.
Eine Schusswaffe ermöglicht das Töten auf Distanz. Ich muss im wahrsten Sinne des Wortes lediglich den Finger krumm machen, um jemandem das Leben zu nehmen. Irgendwo da hinten fällt dann jemand um, das muss mich nicht berühren. Mein Magazin voller Patronen erlaubt es mir, das auch schnell mehrere Male hintereinander zu tun. (Die Opfer von Newtown wurden jeweils von bis zu elf Kugeln getroffen.) Eine Schusswaffe ist schnell, effizient und unpersönlich. Dafür wurde sie erfunden. Warum man also den Besitz von Schusswaffen erheblich schärfer kontrollieren und sanktionieren sollte, liegt auf der Hand.
Ich persönlich sehe überhaupt nicht den geringsten Grund, warum irgendwer eine Schusswaffe benötigen sollte und bin durchaus auch der Ansicht, man könnte in Deutschland gern alle Schützenvereine zumachen und all die "Sportschützen" versuchen für den Dartsport zu begeistern. Oder für Volleyball, Leichtathletik, Yoga. Ein gern strapaziertes Argument ist das der Selbstverteidigung. Also, wenn da jemand kommt und meine Familie bedroht, dann muss ich mich doch wehren können. - Dies ist, so schlüssig das auch auf den ersten Blick wirkt (und hübsch emotional unterfüttert durch das magische Wörtchen "Familie"), lediglich ein Scheinargument. Das Vorhandensein von Waffen, festgeschrieben durch die Verfassung, führt überhaupt erst zu der Notwendigkeit, sich verteidigen zu müssen. Dahinter steckt eine abgewandelte Kalte-Kriegs-Logik. Außerdem ist "Verteidigung" ein sehr dehnbarer Begriff, und die Auslegung desselben waffentragenden Normalbürgern zu überlassen, kommt faktisch einer Aufforderung zur Selbstjustiz gleich (gesehen beispielsweise im Fall Trayvon Martin). Solcherlei laxe Regularien sind einer sich selbst freiheitlich-demokratisch nennenden Gesellschaft unwürdig. Alles dreht sich letztlich um Angst und Ohnmacht, den Wunsch nach "Sicherheit" und die Interessen einer überaus mächtigen Lobby.
Gegen Missbrauch der Schusswaffe hilft auch kein noch so gründlicher Background-Check. Im Grunde ist jeder Ge-brauch dieses tödlichen Instruments bereits ein Miss-brauch. In einer Gesellschaft, in der das Tragen einer Waffe so selbstverständlich ist, ist der Einwand "Aber hinter jeder Ecke könnte ein Böser sein, der mir ans Leder will - da muss ich doch..." beinahe so etwas wie ein natürlicher Reflex. Denn es stimmt ja. Bei dieser Form staatlicher Erlaubnis kann tatsächlich jeder Mensch zum todbringenden Amokläufer werden. Und auch die, deren Gesinnung auf den ersten Blick rein und lauter erscheint, stehen nicht unverrückbar auf der Seite der "Guten". Auf wessen Seite wer steht, ist lediglich eine Interpretationsfrage.
Die amerikanische Hausfrau, die ich neulich in einer Dokumentation im Garten hinter ihrem Haus auf dem Bauch liegen sah, hielt in ihren Händen mit lackierten Nägeln die Waffe und übte das Zielen. "Wenn einer kommt und mir was will, dann wehre ich mich!" Sie hatte in ihren Augen diesen leicht irren Glanz, es spiegelte sich die Freude an der Waffe, die aus dem Gefühl der Macht resultiert. Macht über die Unwägbarkeiten des Lebens, Macht über die Angst, die Unkontrollierbarkeit, Macht über das Leben und Sterben anderer. Sie fühlte sich sichtbar stark, und das ist ein probates Mittel gegen das Gefühl von Ohnmacht - sei es nun von Interessenverbänden geschickt eingeflüstert, sei es biografisch begründet. Ich vermute, meistens ist es eine Mischung aus beidem.
(Durchaus auch andere Länder, aber am augenfälligsten) Amerika leidet unter einer ansteckenden, kollektiven Angstneurose. Eine Schusswaffe ist ein Gerät, das ausschließlich zum Zwecke des Tötens entworfen wurde. Wer sich eine zulegt, zeigt, dass er die Option, ein anderes Menschenleben auszulöschen, zur Selbststabilisierung benötigt. Ein Amoklauf ist lediglich die bis zur allerletzten Konsequenz auf die Spitze getriebene Version dieses Prinzips.
Samstag, 24. November 2012
Allgegenwärtig
Am 24. Nov 2012 im Topic 'Deckschrubben'
Vorgestern habe ich wieder einmal Freundin I. besucht. Das bringt eine pro Strecke etwa halbstündige Zugfahrt mit sich.
Ich entdeckte, dass die Wirtschaft - genauer: Deutschlands intelligenteste Tageszeitung - das Medium Nahverkehrszug als Werbefläche für sich entdeckt hat. Nicht großflächig. (Es genügt an sich auch schon, dass Stadt- und sonstige Busse mit halbdurchlässiger Folie quasi ganzkörperbeklebt sind, so dass kein vernünftiger Blick nach draußen möglich und der Bus als solcher kaum mehr zu erkennen ist. Das aber nur am Rande.) Nein, im Innenraum des Zuges hing an jedem verfügbaren Jackenhaken ein in Form eines "Bittenichtstören"-Hotel-Türschildes gestalteter Papierflyer, auf dem die "Bild" im für sie üblichen Penetrant-Rot ihr Werbeanliegen kundtat. Platt wie immer. Der neue Werbefeldzug wunderte mich zwar nicht. Aber er störte.
Sie nervt, diese ewige Konsumbotschaften-Inkontinenz, die alles vollsaut und nirgends mehr den Blick ins Nichts gestattet. Die Schildchen brachten sich mit jeder Schlagbewegung des Zuges auf den schlecht gewarteten Gleisen hin- und herschwankend von Neuem in mein Blickfeld und Bewusstsein, schwer zu ignorieren, da allgegenwärtig. BildBildBildBlöddirdeineMeinungTrittbrettleserBildBildBild.
Als ich da so sitze und versuche, an den Bild-Schildchen vorbeizuschauen, entfaltet sich vor meinem inneren Auge die Vision milden Revoluzzertums. Ich muss erst an der Endstation aussteigen, und dann ist der Zug meist ziemlich leer. Ich sehe mich an den Fensterreihen vorbeistreifen und wie beiläufig ein Schild nach dem anderen abpflücken. Sehe mich die Dinger mit einer schwungvollen Handbewegung in den Papierkorb auf dem Bahnsteig werfen und mit einem leichten Grinsen im Gesicht nach hause fahren. Ja! Auch, wenn morgen wieder nachgerüstet würde.
Bevor der Gedanke aber auch nur ansatzweise eine Chance erhält, das Erwachsenenalter zu erreichen, stirbt er einen jähen, gewaltsamen Tod.
Von der Decke des gesamten Zuges blicken mich schwarze, gläserne Augen finster an. Dieser Zug ist videoüberwacht. Meine grundsätzlich ohnehin eher zahmen Schandtaten gegen die Versuche der freien Wirtschaft, den Fahrgast zum Kauf eines albernen, aber offenbar für die Volksseele bedeutenden Schmierenblattes zu animieren, würden wenn nicht dokumentiert, so doch zumindest möglicherweise gesehen.
BildBildBildBlöddirdeineMeinungTrittbrettleserBildBildBild dreht mir eine lange Nase. Der Widerstand degeneriert angesichts des Beobachtetwerdens zu purer Feigheit, einem Luftballon ohne Knoten ähnlich, den man einfach loslässt. Auch das Geräusch in mir ist ähnlich.
Die Augen sind ebenso allgegenwärtig wie die Werbung. So züchtet man sich brave Bürger. Chapeau!
Ich entdeckte, dass die Wirtschaft - genauer: Deutschlands intelligenteste Tageszeitung - das Medium Nahverkehrszug als Werbefläche für sich entdeckt hat. Nicht großflächig. (Es genügt an sich auch schon, dass Stadt- und sonstige Busse mit halbdurchlässiger Folie quasi ganzkörperbeklebt sind, so dass kein vernünftiger Blick nach draußen möglich und der Bus als solcher kaum mehr zu erkennen ist. Das aber nur am Rande.) Nein, im Innenraum des Zuges hing an jedem verfügbaren Jackenhaken ein in Form eines "Bittenichtstören"-Hotel-Türschildes gestalteter Papierflyer, auf dem die "Bild" im für sie üblichen Penetrant-Rot ihr Werbeanliegen kundtat. Platt wie immer. Der neue Werbefeldzug wunderte mich zwar nicht. Aber er störte.
Sie nervt, diese ewige Konsumbotschaften-Inkontinenz, die alles vollsaut und nirgends mehr den Blick ins Nichts gestattet. Die Schildchen brachten sich mit jeder Schlagbewegung des Zuges auf den schlecht gewarteten Gleisen hin- und herschwankend von Neuem in mein Blickfeld und Bewusstsein, schwer zu ignorieren, da allgegenwärtig. BildBildBildBlöddirdeineMeinungTrittbrettleserBildBildBild.
Als ich da so sitze und versuche, an den Bild-Schildchen vorbeizuschauen, entfaltet sich vor meinem inneren Auge die Vision milden Revoluzzertums. Ich muss erst an der Endstation aussteigen, und dann ist der Zug meist ziemlich leer. Ich sehe mich an den Fensterreihen vorbeistreifen und wie beiläufig ein Schild nach dem anderen abpflücken. Sehe mich die Dinger mit einer schwungvollen Handbewegung in den Papierkorb auf dem Bahnsteig werfen und mit einem leichten Grinsen im Gesicht nach hause fahren. Ja! Auch, wenn morgen wieder nachgerüstet würde.
Bevor der Gedanke aber auch nur ansatzweise eine Chance erhält, das Erwachsenenalter zu erreichen, stirbt er einen jähen, gewaltsamen Tod.
Von der Decke des gesamten Zuges blicken mich schwarze, gläserne Augen finster an. Dieser Zug ist videoüberwacht. Meine grundsätzlich ohnehin eher zahmen Schandtaten gegen die Versuche der freien Wirtschaft, den Fahrgast zum Kauf eines albernen, aber offenbar für die Volksseele bedeutenden Schmierenblattes zu animieren, würden wenn nicht dokumentiert, so doch zumindest möglicherweise gesehen.
BildBildBildBlöddirdeineMeinungTrittbrettleserBildBildBild dreht mir eine lange Nase. Der Widerstand degeneriert angesichts des Beobachtetwerdens zu purer Feigheit, einem Luftballon ohne Knoten ähnlich, den man einfach loslässt. Auch das Geräusch in mir ist ähnlich.
Die Augen sind ebenso allgegenwärtig wie die Werbung. So züchtet man sich brave Bürger. Chapeau!
Freitag, 9. November 2012
Kleiner grauer Kasten.
Am 9. Nov 2012 im Topic 'Deckschrubben'
Ich schmeiß das Scheißding noch mal an die Wand.
Das Gerät an sich kann nichts dafür, aber ich hasse diesen gottverdammten Dudelfunk. Mich hat niemand gefragt, ob ich das nölige Gequäke und Gejammere von irgendwelchen minderbemittelten R'n'B-Trullas oder ver-pop-ten Früher-mal-Rockbands hören will. Ich krieg Dünnschiss davon. Und jeden Tag dasselbe. Das ist Körperverletzung.
Ich überlege mir Möglichkeiten zur Sabotage. Gehäuse aufschrauben und irgendwo eine Lötstelle lockern oder so.
Immerhin, ich habe die offizielle Erlaubnis, mir jetzt auch im Büro Kopfhörer in die Ohren zu stecken. Aber das ist so unkommunikativ und hilft mir auch nicht, wenn ich wirklich mal totale Ruhe haben will oder mich wirklich konzentrieren muss.
Wieso muss es immer Dauerbeschallung sein? Es nervt mich total.
Das Gerät an sich kann nichts dafür, aber ich hasse diesen gottverdammten Dudelfunk. Mich hat niemand gefragt, ob ich das nölige Gequäke und Gejammere von irgendwelchen minderbemittelten R'n'B-Trullas oder ver-pop-ten Früher-mal-Rockbands hören will. Ich krieg Dünnschiss davon. Und jeden Tag dasselbe. Das ist Körperverletzung.
Ich überlege mir Möglichkeiten zur Sabotage. Gehäuse aufschrauben und irgendwo eine Lötstelle lockern oder so.
Immerhin, ich habe die offizielle Erlaubnis, mir jetzt auch im Büro Kopfhörer in die Ohren zu stecken. Aber das ist so unkommunikativ und hilft mir auch nicht, wenn ich wirklich mal totale Ruhe haben will oder mich wirklich konzentrieren muss.
Wieso muss es immer Dauerbeschallung sein? Es nervt mich total.
Montag, 5. November 2012
Subventionierte Gestrigkeit
Am 5. Nov 2012 im Topic 'Deckschrubben'
Ist es also tatsächlich so weit gekommen. Wir finanzieren mit Steuergeldern einem krachledernen Haufen konservativer Idioten die Subventionierung ihres hausbackenen Frauenbildes. Demnächst führen wir noch das Mutterkreuz in rostfreiem Edelstahl ein. Was für eine peinliche Geldverschwendung!
Wenn ich das Wort "Familienfreundlichkeit" noch einmal irgendwo höre oder lese, breche ich ins Essen. Man braucht doch wohl keine überdurchschnittliche Intelligenz, um zu verstehen, dass all die monetären Reproduktionsanreize vollkommen für die Tonne sind. In einer Zeit, in der Kinderkriegen von Schicksal bzw. Selbstverständlichkeit zu einer Entscheidung geworden ist, hat das konservative Lager immer noch keine ausreichende Trauerarbeit geleistet, um sich angemessen von der hehren Adenauerschen Maxime "Kinder kriegen die Leute immer" zu verabschieden.
Statt dessen verbeißt man sich in die Annahme, wenn man den Menschen hinreichend materiell sichere Bedingungen schaffe, dann müsse das mit dem demografischen Wandel doch auch irgendwie in den Griff zu kriegen sein. Denn eigentlich wollten ja alle Kinder, nur die Umstände passen gerade nicht. Mag sein, dass das sogar stimmt: Die Umstände sind summa summarum nicht eben lebenslustig, weder für Erwachsene noch für Kinder. Das ändert man aber nicht dadurch, dass man Mami Geld für's Zuhausebleiben zahlt. Das alles ist bloß Maskerade und die Weigerung, sich von einem Familienmodell zu trennen, das ohnehin schon halbtot über dem Zaun hängt. Witzig ist nebenbei bemerkt auch, dass ganz offenkundig die Zahl der Kinder, die die Leute bekommen, nicht zwangsläufig von ihrer materiellen Lage abhängt.
Wenn die Bereitschaft, Kinder zu bekommen, aber nicht (oder zumindest nicht allein) vom Geld abhängig ist und auch nicht durch allerhand kreative Bezuschussung zu steigern ist, ja woran liegt es dann? Könnte es sein, dass sich die Frauen seit den 50er-Jahren entwickelt haben? Weg von der totalen Fixierung auf das Wohl anderer, hin zur Suche nach den eigenen Wünschen und Zielen? Das ist natürlich ein schwieriges Vorhaben und nicht frei von Widersprüchen. Und manche kommt auch zu dem Ergebnis, eben doch die 50er-Jahre-Familie leben zu wollen, ganz klassisch mit Ernährer und mit drei Kindern am Schürzenzipfel. Das ist vollkommen legitim, aber man kann das nicht verordnen. Die Mehrzahl der Frauen hat sich aus diesem Modell herausentwickelt. Weiß aber vielleicht noch nicht so genau, wohin eigentlich. Dasselbe gilt natürlich auch für Männer, die bisweilen in Zeugungs- und manchmal auch in Verantwortungsstreik treten oder Beziehungen gar ganz scheuen, andererseits ebenfalls mit neuer Rollenfindung befasst sind, weil die Ernährerrolle ihnen und ihrem persönlichen Suchen nicht pauschal gerecht wird.
Die Politik macht den Fehler, die Debatte auf die Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu reduzieren. Menschen, Frauen wie Männer, sind in ihrer Persönlichkeit sehr viel mehr als nur Eltern und/oder Berufstätige. Die Frage "Wer bin ich?" wird zunehmend schwieriger zu beantworten, und das Lockmittel, sich selbst auf simple, bewährte Rollenzuschreibungen einzulassen, funktioniert nur sehr bedingt. Derartige Rückbezogenheit kommt für viele Menschen nicht mehr in Frage.
(Wir könnten alles sein. Männer mit Kindern. Frauen mit Kindern. Menschen, die gern Zeit mit ihren Kindern verbringen wollen. Viel Zeit. Frauen ohne Kinder. Männer ohne Kinder. Abenteurer-Paare. Lebenskünstler. Künstler. Künstlerinnen mit Kindern. Karriereschweine oder faule Säcke. Sinnsucher oder Langweiler. Fürsorger, Gemeinschaftsmenschen. Theoretisch.)
Aber herauszufinden, wie Menschen in diesem Land leben möchten, wie man Umfelder und Umstände gestalten müsste und was tatsächlich glücklich macht, das ist eine Aufgabe, die erstens den Rahmen einer Legislaturperiode sprengt und zweitens an kapitalistischen "Sachzwängen" scheitert. Man kann ein Nicht-Wollen unterstellen. Und das Betreuungsgeld ist erstens ein Beweis für diesen Unwillen und zweitens dafür, dass die einzige Antwort, die gewissen Politikern auf das Heute einfällt, der Wunsch nach möglichst viel Gestern ist.
Wenn ich das Wort "Familienfreundlichkeit" noch einmal irgendwo höre oder lese, breche ich ins Essen. Man braucht doch wohl keine überdurchschnittliche Intelligenz, um zu verstehen, dass all die monetären Reproduktionsanreize vollkommen für die Tonne sind. In einer Zeit, in der Kinderkriegen von Schicksal bzw. Selbstverständlichkeit zu einer Entscheidung geworden ist, hat das konservative Lager immer noch keine ausreichende Trauerarbeit geleistet, um sich angemessen von der hehren Adenauerschen Maxime "Kinder kriegen die Leute immer" zu verabschieden.
Statt dessen verbeißt man sich in die Annahme, wenn man den Menschen hinreichend materiell sichere Bedingungen schaffe, dann müsse das mit dem demografischen Wandel doch auch irgendwie in den Griff zu kriegen sein. Denn eigentlich wollten ja alle Kinder, nur die Umstände passen gerade nicht. Mag sein, dass das sogar stimmt: Die Umstände sind summa summarum nicht eben lebenslustig, weder für Erwachsene noch für Kinder. Das ändert man aber nicht dadurch, dass man Mami Geld für's Zuhausebleiben zahlt. Das alles ist bloß Maskerade und die Weigerung, sich von einem Familienmodell zu trennen, das ohnehin schon halbtot über dem Zaun hängt. Witzig ist nebenbei bemerkt auch, dass ganz offenkundig die Zahl der Kinder, die die Leute bekommen, nicht zwangsläufig von ihrer materiellen Lage abhängt.
Wenn die Bereitschaft, Kinder zu bekommen, aber nicht (oder zumindest nicht allein) vom Geld abhängig ist und auch nicht durch allerhand kreative Bezuschussung zu steigern ist, ja woran liegt es dann? Könnte es sein, dass sich die Frauen seit den 50er-Jahren entwickelt haben? Weg von der totalen Fixierung auf das Wohl anderer, hin zur Suche nach den eigenen Wünschen und Zielen? Das ist natürlich ein schwieriges Vorhaben und nicht frei von Widersprüchen. Und manche kommt auch zu dem Ergebnis, eben doch die 50er-Jahre-Familie leben zu wollen, ganz klassisch mit Ernährer und mit drei Kindern am Schürzenzipfel. Das ist vollkommen legitim, aber man kann das nicht verordnen. Die Mehrzahl der Frauen hat sich aus diesem Modell herausentwickelt. Weiß aber vielleicht noch nicht so genau, wohin eigentlich. Dasselbe gilt natürlich auch für Männer, die bisweilen in Zeugungs- und manchmal auch in Verantwortungsstreik treten oder Beziehungen gar ganz scheuen, andererseits ebenfalls mit neuer Rollenfindung befasst sind, weil die Ernährerrolle ihnen und ihrem persönlichen Suchen nicht pauschal gerecht wird.
Die Politik macht den Fehler, die Debatte auf die Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu reduzieren. Menschen, Frauen wie Männer, sind in ihrer Persönlichkeit sehr viel mehr als nur Eltern und/oder Berufstätige. Die Frage "Wer bin ich?" wird zunehmend schwieriger zu beantworten, und das Lockmittel, sich selbst auf simple, bewährte Rollenzuschreibungen einzulassen, funktioniert nur sehr bedingt. Derartige Rückbezogenheit kommt für viele Menschen nicht mehr in Frage.
(Wir könnten alles sein. Männer mit Kindern. Frauen mit Kindern. Menschen, die gern Zeit mit ihren Kindern verbringen wollen. Viel Zeit. Frauen ohne Kinder. Männer ohne Kinder. Abenteurer-Paare. Lebenskünstler. Künstler. Künstlerinnen mit Kindern. Karriereschweine oder faule Säcke. Sinnsucher oder Langweiler. Fürsorger, Gemeinschaftsmenschen. Theoretisch.)
Aber herauszufinden, wie Menschen in diesem Land leben möchten, wie man Umfelder und Umstände gestalten müsste und was tatsächlich glücklich macht, das ist eine Aufgabe, die erstens den Rahmen einer Legislaturperiode sprengt und zweitens an kapitalistischen "Sachzwängen" scheitert. Man kann ein Nicht-Wollen unterstellen. Und das Betreuungsgeld ist erstens ein Beweis für diesen Unwillen und zweitens dafür, dass die einzige Antwort, die gewissen Politikern auf das Heute einfällt, der Wunsch nach möglichst viel Gestern ist.
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